Mülheim. Für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege und gegen die geplante Pflegekammer wird am Samstag in der Mülheimer Innenstadt mobil gemacht.

Um Missstände in der Pflege geht es bei einer geplanten Demonstration am kommenden Samstag, 7. Mai, in der Mülheimer Innenstadt. Treffpunkt und Start ist um 15 Uhr auf dem Synagogenplatz. Anschließend sollen nicht nur Reden gehalten und Plakate präsentiert, sondern auch die beiden Mülheimer Krankenhäuser besucht werden. Sowohl am St. Marien-Hospital als auch am Evangelischen Krankenhaus werde der Protestzug Station machen, so die Ankündigung.

Organisiert wird die Kundgebung vom Pflegebündnis Westliches Ruhrgebiet - einer von vielen Gruppen, die sich aus Protest gegen die geplante Pflegekammer gegründet haben. Diese soll 2022 erstmals gewählt werden, verbunden mit einer Zwangsmitgliedschaft für alle ausgebildeten Pflegefachkräfte. Viele Betroffene sind jedoch dagegen, vor allem gewerkschaftlich organisierte Pflegeprofis.

Mülheimer Mit-Organisatorin: „Desaströse Zustände“ in der Pflege

„Pflege in NRW braucht keine Kammer, sondern mehr Personal“, heißt daher auch das Motto der bevorstehenden Demo. So sagt die Mülheimerin Sandra Wilms, Mitglied des Pflegebündnisses Westliches Ruhrgebiet und Mitorganisatorin des Protestzuges, sie arbeite seit 25 Jahren in der Altenpflege, derzeit in der ambulanten Pflege. „Desaströse Zustände, völlige Überforderung der Mitarbeiter durch massiven Personalmangel erlebe ich seit meinem ersten Tag als Pflegekraft.“

Auch Sandra Wilms wehrt sich energisch gegen die Einrichtung einer Pflegekammer, fordert zumindest eine Urabstimmung unter allen Fachkräften, ob eine solche Institution überhaupt gewünscht ist. Das Pflegebündnis Ruhrgebiet hat eine entsprechende Online-Petition gestartet, die schon von weit mehr als 24.000 Personen unterzeichnet wurde.

Bei der Mülheimer Kundgebung am Samstag sollen neben Gewerkschaftsvertretern von Verdi unter anderem auch SPD-Landtagskandidat Rodion Bakum und Andrea Mobini Kesheh, Stadtverordnete der Linken, sprechen. „Es soll aber nicht den Charakter einer Wahlkampfveranstaltung haben“, erklärt Sandra Wilms.