Tours/Mülheim. Emmanuel Macron bleibt Frankreichs Präsident. In Mülheims Partnerstadt Tours fiel das Ergebnis der Stichwahl mit Le Pen besonders deutlich aus.

In Mülheims Partnerstadt Tours hat der amtierende Staatspräsident Emmanuel Macron am Sonntag die Stichwahl gegen seine Herausforderin Marine Le Pen deutlicher gewonnen als im Landesdurchschnitt.

Während der liberale Macron auf nationaler Ebene mit 58,8 zu 41,2 Prozent siegte, konnte er in Tours mit 73 zu 27 Prozent gewinnen. Das zeigen die Wahlergebnisse, die am Sonntagabend in der Tourainer Tageszeitung Nouvelle République veröffentlicht worden sind.

Protest: Fast 7 Prozent der Wähler gaben in Mülheims Partnerstadt leeren Wahlzettel ab

Auch interessant

Wie die Regionalzeitung weiter berichtet, lag die Wahlbeteiligung im zweiten Wahlgang mit 68,5 Prozent der Stimmen um 1,5 Prozentpunkte unter der des ersten Wahlgangs vom 10. April. 6,75 Prozent der Wahlbeteiligten gaben einen leeren Wahlzettel ab und machten damit deutlich, dass sie weder für Macron noch für Le Pen votieren wollten. Wahlberechtigt waren in Mülheims Partnerstadt Tours insgesamt 82.381 Männer und Frauen.

Im ersten Wahlgang hatte Macron 30,1, der Kandidat der Linken, Jean-Luc Melenchon, 29,9 und Marine Le Pen vom rechtspopulistischen Rassemblement National 13,2 Prozent der Stimmen errungen. Zuletzt hatten die Bürgermeister von Tours, Poitiers und Lyon ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu aufgerufen, die Wahl von Marine Le Pen zu blockieren und für Macron zu stimmen. Die Stadtoberhäupter schrieben in ihrem Wahlaufruf: „Die Wahrung unseres Rechtsstaates und seiner Institutionen ist eine Pflicht. Die extreme Rechte vor den Toren der Macht ist eine Bedrohung für unser Land.“

Im Juni stehen in Frankreiche die Wahlen zur Nationalversammlung an

Am 10. und 19. Juni haben die Tourainer erneut die Wahl. Dann wird die französische Nationalversammlung gewählt. Wie der Staatspräsident werden auch die Abgeordneten der Nationalversammlung nach dem absoluten Mehrheitswahlrecht gewählt, wie es in Deutschland von 1871 bis 1918 galt. Deshalb kommt es auch bei den Parlamentswahlen in den französischen Wahlkreisen in der Regel zu zwei Wahlgängen.

Seit 2017 wird Tours von der aus Remscheid stammenden deutsch-französischen Juristin Sabine Thillaye in der Nationalversammlung vertreten. Die 62-Jährige gehört zur sozialliberalen Präsidentenpartei „La République en marche“ (Republik in Bewegung) Mit dem 50-jährigen Ingenieur Emmanuel Denis steht seit 2020 erstmals ein Grüner an der Spitze der Mülheimer Partnerstadt. Einer seiner konservativen Vorgänger, Jean Royer, kandidierte 1974 auch für das Präsidentenamt, kam aber mit 3,2 Prozent der Stimmen über den ersten Wahlgang nicht hinaus.

Weitere Berichte zur Frankreich-Wahl

Frankreich-Wahl: Macrons Sieg spendet Hoffnung – aber nicht viel

Macrons Wiederwahl: Warum dieser Sieg so wichtig ist (Kommentar)

Wahl in Frankreich: Macron siegt und Europa ist erleichtert

Frankreich nach der Wahl: Ein Land gespalten wie nie zuvor