Mülheim. Mülheimer Taubenfreunde haben am Donnerstag das Veterinäramt eingeschaltet. Unter einer A40-Brücke drohten Tauben und ihre Küken auszuhungern.

Veterinäramt und Feuerwehr rückten nach Alarmierung am Donnerstagnachmittag zur A40-Unterführung der Mühlenstraße in Dümpten aus: Dort drohten Tauben und ihre Küken auszuhungern. Um deren Nistplätze herum hatten Unbekannte dichten Maschendraht gezogen.

Melanie Jansen und ihre Mitstreiter, die an der Mühlenstraße, aber auch in der Innenstadt im Einsatz sind, um zur Eindämmung der Taubenpopulation Eier in Nestern gegen Attrappen auszutauschen, waren der Situation am Donnerstag gewahr geworden. „Die Tiere kommen nicht mehr raus. Sie verhungern“, sprach Jansen von einem Verstoß gegen das Tierschutzrecht und schaltete das örtliche Veterinäramt ein. Mindestens zehn Jungvögel, eher mehr, und eine unbestimmte Zahl an erwachsenen Tauben seien betroffen.

Mülheims Feuerwehr rückte aus und schnitt Löcher in den Maschendraht

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Das Veterinäramt rückte laut Stadtsprecher Volker Wiebels wenig später mit der Feuerwehr aus. Die Feuerwehrkräfte hätten eine Drehleiter ausgefahren, um den Maschendraht vor einem Spalt unterhalb der Brücke an den Stellen aufzuschneiden, wo die Taubenfreunde zuvor Nester markiert hatten, damit die erwachsenen Tauben wieder ausfliegen und Nahrung für die Küken ranschaffen können.

Sowohl das städtische Tiefbauamt als auch die Autobahn Gesellschaft haben laut Wiebels angegeben, nicht verantwortlich zu sein für das Anbringen des Maschendrahtes. Taubenfreundin Melanie Jansen hat so etwas in Mülheim auch noch nie gesehen. Andernorts werde diese tierfeindliche Methode zur Vergrämung von Tauben durchaus öfter entdeckt, sagte sie. (sto)