Mülheim. Mülheim verjüngt sich, zumindest auf dem Papier. Der Altersschnitt liegt bei 45,7 Jahren. Doch die Bevölkerungsprognose bis 2050 gibt zu denken.

Wer in Mülheim lebt, 45 Jahre, acht Monate und zwölf Tage alt ist, liegt ziemlich genau im Schnitt. Das Durchschnittsalter hat sich seit 2011 um zwei Monate und zwölf Tage verringert: von 45,9 auf 45,7 Jahre. Das geht aus aktuellen Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder hervor. Dank einer neuen interaktiven Anwendung lassen sich die Zahlen deutschlandweit leicht vergleichen.

Der Schwerpunkt liegt hier auf der Veränderung des Durchschnittsalters im vergangenen Jahrzehnt, Stichtage sind der 31.12.2011 und der 31.12.2020 (neuere Zahlen gibt es nicht). Deutschlandweit liegt der Schnitt jetzt bei 44,6 Jahren, 2011 waren es 43,9 Jahre.

Altersschnitt in den Städten sinkt tendenziell – auch in Mülheim

Generell zeigt sich eine Verjüngung in den Städten, während das Durchschnittsalter in ländlichen Regionen eher steigt. Mülheim bewegt sich also im Trend. Und obwohl der Altersschnitt hier eher hoch ist (Essen kommt beispielsweise auf 44,2 Jahre, Duisburg auf 43,5, Düsseldorf auf 43,1): Verglichen mit einigen ostdeutschen Landkreisen sind die Mülheimer noch fast jugendlich. In einigen Bereichen von Thüringen oder Brandenburg etwa hat das Durchschnittsalter bereits die 50 überschritten.

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Aktuelle Daten für jede Stadt und jeden Kreis in NRW gibt es auch zur Bevölkerungsentwicklung (Zeitraum: 1.1.2021 bis 1.1.2050) – danach wird Mülheim bis zum Jahr 2050 zwei Prozent seiner Bürgerinnen und Bürger verlieren. 167.500 Menschen wären es dann noch, berechnet das Statistische Landesamt (IT.NRW).

Prognose bis 2050 für Mülheim: Viel mehr Hochbetagte, viel weniger im mittleren Alter

Viele von ihnen werden die Rente lange durch haben: Die Zahl der über 80-Jährigen erhöht sich danach um fast 5000 Personen, von 14.200 auf 19.100, ihr Anteil an der Mülheimer Bevölkerung springt von 8,3 auf 11,4 Prozent. Aber auch viel mehr Jugendliche und junge Erwachsene könnten künftig in Mülheim leben. In der Altersgruppe der Schulkinder zwischen zehn und 16 Jahren wird ein Plus von 7,9 Prozent vorhergesagt, das wären 700 Mädchen und Jungen mehr als jetzt.

Das größte Minus (12,2 Prozent) erwarten die Statistiker bei den Mülheimern im kaufkräftigen Erwachsenenalter, den 45- bis 60-Jährigen. In etwa drei Jahrzehnten leben nur noch 52.400 Menschen dieser Altersgruppe in Mülheim, so die Prognose, 7400 Leute weniger als jetzt.