Mülheim. Auch Apotheken dürfen gegen Corona impfen. In Mülheim gibt es allerdings nur zwei Pharmazeuten, die bei der Impfaktion mitmachen. Woran das liegt.

Seit Anfang der Woche dürfen auch Apotheker den Piks gegen Corona verabreichen. Das macht eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes möglich. Etwa jede vierte Apotheke in NRW beteilige sich an der Aktion, heißt es in einer Pressemitteilung der Apothekenkammer Nordrhein.

Das Angebot soll helfen, die Impfquote zu erhöhen, um die Pandemie weiter einzudämmen. Wer jedoch bei den Apotheken in Mülheim nachfragt, erhält - bis auf zwei Ausnahmen - immer dieselbe Antwort: „Wir impfen nicht.“

Viele Mülheimer Apotheken erfüllen die Voraussetzungen für das Impfangebot nicht

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Theoretisch sind drei Voraussetzungen nötig: Geschultes Personal, geeignete Räume und eine Betriebshaftpflichtversicherung. In der Praxis scheitert jedoch fast jede Apotheke in Mülheim an der Umsetzung. „Wir sind eine kleine Apotheke und haben keinen separaten Raum zum Impfen - und selbst wenn wir den hätten, reicht unser Personal leider nicht aus“, sagt zum Beispiel Frauke Freriks von der Kleist-Apotheke in Heißen.

Die Apotheke im Rhein-Ruhr-Zentrum erfüllt zwar die Voraussetzungen, hat aber andere Bedenken. „Die Nachfrage ist momentan so gering, dass wir Impfdosen eventuell wegwerfen müssten“, erklärt Mitarbeiter Volker Wiescholek. Die einzigen Ausnahmen bilden derzeit die Hirsch-Apotheke und die Apotheke am Evangelischen Krankenhaus in der Stadtmitte. Sie bieten die Corona-Impfung an.

Im Internet können sich Bürger bei einem Apothekenmanager (mein-apothekenmanager.de) informieren, welche Pharmazeuten sich beteiligen. Dort werden allerdings fälschlicherweise auch die Barbara- und die Schlossapotheke genannt. Unklar blieb am Mittwoch, ob die Apotheke am Kirchplatz (Auf dem Bruch 106, Dümpten) teilnimmt. Sie wird in der Internet-Auflistung ebenfalls als Impfstelle genannt.