Mülheim. Laut der Gewerkschaft NGG arbeiten 2770 Mülheimer zum Mindestlohn von 9,60 Euro pro Stunde. Die Ampelkoalition solle das Ziel rasch umsetzen.

Die Ampel-Koalition in Berlin plant einen deutlich höheren gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde – 2,40 Euro mehr als bislang. Allein in Mülheim würden davon 12.470 Menschen profitieren – das sind 18 Prozent aller Beschäftigten in der Stadt, so die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Die NGG beruft sich auf eine Analyse des Pestel-Instituts aus Hannover. Danach arbeiten in Mülheim derzeit 2770 Beschäftigte zum Mindestlohn von 9,60 Euro pro Stunde. Weitere 9700 Menschen liegen zwar darüber, verdienen aber trotzdem weniger als 12 Euro. „Die versprochene Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro ist ein Meilenstein. Damit werden in der Region die Einkommen vieler Beschäftigter deutlich steigen – insbesondere in Hotels, Gaststätten, Bäckereien oder Fleischereien“, sagt Martin Mura, Geschäftsführer der NGG-Region Ruhrgebiet.

Die NGG forder schon seit Jahren einen höheren gesetzlichen Mindestlohn

Die NGG fordert die neue Bundesregierung nun auf, die Erhöhung des Mindestlohns rasch auf den Weg zu bringen. „Vom Kellner bis zur Bäckereifachverkäuferin – wer jeden Cent zweimal umdrehen muss, um seine Miete bezahlen zu können, für den zählt jeder Monat“, betont Mura. Die NGG hatte sich schon seit Jahren für einen gesetzlichen Mindestlohn von 12 Euro starkgemacht.

Die Erhöhung des Mindestlohns käme auch der Wirtschaft zugute: Nach Angaben des Pestel-Instituts würde die Kaufkraft in Mülheim um rund 19 Millionen Euro pro Jahr steigen und den Unternehmen höhere Umsätze bescheren. Eine kräftige Anhebung der Lohnuntergrenze sei auch mit Blick auf die aktuell hohe Inflationsrate wichtig.