Mülheim. Trotz Corona zieht die Regler-Produktion eine positive Bilanz der Freilichtbühnen-Saison 2021 in Mülheim. Und plant schon die nächste Spielzeit.

„Wir brauchen weiter Sponsoren und Spenden. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir auch in der kommenden Spielzeit über die Runden kommen“, sagt Hans-Uwe Koch, der Vorsitzende der Regler, die seit 2014 die Freilichtbühne im Auftrag der Stadt Mülheim betreiben und 2021 den Tod ihres Vize-Vorsitzenden Stefan Bewermeier verkraften mussten.

„Eigentlich hatten wir nur 40 Veranstaltungen geplant. Dass es dann aber doch 58 geworden sind, hat mit einer unverhofften Förderung durch die Bundeskulturstiftung im Rahmen des Kultursommers zu tun“, blickt Regler Peter Michael Schüttler auf die abgelaufene Saison zurück. Im nächsten Jahr sollen es dann aber wirklich nur 40 Veranstaltungen werden.

Publikumsresonanz der Freilichtbühne geht über Mülheim hinaus

Er freut sich mit Blick auf die Publikumsresonanz, die inzwischen auch über die Stadtgrenzen hinausgeht, „dass die Freilichtbühne und ihr Programm in der Bevölkerung gut verankert sind“. Schüttler selbst verantwortet unter anderem das neue Format „Literatur zur blauen Stunde“. Diese Reihe soll, neben den Freilichtbühnen-Klassikern „Mittwochsreihe“, „Grüne Bühne“, DJs und „Theater am Donnerstag“, ebenso fortgeführt werden wie die Ausflüge in die Welt der Oper und des Kinos.

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Die Kulturstiftung Ruhr hat eine Förderung der Oper in der Freilichtbühne zugesagt. Regler Peter Mäurer, der sich für das Kino stark gemacht hat, arbeitet bereits an einem Förder- und Veranstaltungskonzept für ein Filmfestival in der Freilichtbühne, wo auch das jüngste Werk des Mülheimer Filmemachers, Alexander Waldhelm, „Kein schöner Land“, über die Leinwand geflimmert ist.

Auch die neuen Kooperationen mit dem Mülheimer Backsteintheater und mit Mülheimer Chören haben sich bewährt und sollen fortgeführt werden.

Besucherzahl musste wegen Corona auf 250 oder 500 Gäste begrenzt werden

Reglerin Susanne Beckers und ihre Helfer sorgten in der Freilichtbühne für ein Corona-konformes Hygienemanagement mit Abständen, Leitsystemen und Einlasskontrollen. Auch den Biergartenbetrieb mussten die Regler Corona-bedingt in Eigenregie stemmen. Hier übernahm Gisela Tolksdorf die Regie, während Arnd Blecking und sein Team für die Grünpflege sorgten.

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Wegen der Pandemie mussten die Besucherzahlen, je nach Veranstaltungsformat, auf 250 oder 500 Gäste beschränkt werden. In normalen Zeiten böte die große Freilichtbühne gut 2000 Gästen Platz.

Ehrenamtliches Team leistet fast 1350 Arbeitsstunden pro Monat

Peter Michael Schüttler hat ausgerechnet, dass der aus 30 Personen bestehende harte Kern der Reglerproduktion in der abgelaufenen Saison monatlich fast 1350 ehrenamtliche Arbeitsstunden für den Kulturort im Grünen geleistet habe. „Das Ehrenamt ist unbezahlbar“, resümiert der Regler-Vorsitzende Hans-Uwe Koch und erinnert daran: „Auch wir Regler haben ja noch ein Privat- und Berufsleben!“

Ohne Spenden geht nichts

Ohne Sponsoren und Spender wäre die Reglerproduktion in der seit 1936 bestehenden Freilichtbühne an der Dimbeck nicht arbeitsfähig.

Denn die monatlichen Fixkosten liegen bei 2600 Euro.

Zu den regelmäßigen Sponsoren der Freilichtbühne gehören unter anderem die Sparkasse Mülheim, der Unternehmer Horst Bilo, der Energieversorger Westenergie, die Veranstaltungstechnikfirmen Höhnerbach und Tonmedia, der Verein Naturgarten und der Lionsclub Mülheim.

Zu einer echten Bereicherung der Regler-Familie ist die Technik-Crew um Louis Wippich, Leon Schirdewan-Debing und Sarah Urka geworden. Sie managen nicht nur die Bühnentechnik, sondern haben auch dafür gesorgt, dass die Regler-Produktion ihre Arbeit via Online-Video auf ihrer Website dokumentieren kann. „Wer also bis zum Beginn der nächsten Spielzeit Entzugserscheinungen bekommt, kann schon mal auf unsere Internetseite schauen“, betont Peter Michael Schüttler.

Er und seine Kollegin Helga Stolz finden es großartig, „dass wir in der abgelaufenen Spielzeit ein generationsübergreifendes Publikum anziehen konnten und einige unserer Stammgäste sogar spontan eingesprungen sind und in unserem Gastroteam mitgearbeitet haben.“