Mülheim. Stinkbomben-Alarm an Mülheims Gustav-Heinemann-Schule: Die Berufsfeuerwehr rückte im Großaufgebot aus. Am Abend musste ein Kind ins Krankenhaus.
Ein Stinkbomben-Alarm an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Dümpten hat am Mittwochvormittag die Feuerwehr in Alarmbereitschaft versetzt. Zunächst hieß es, 13 Schüler seien lediglich leicht verletzt worden. Am Abend meldete eine Mutter jedoch, ihr Kind wegen akuter Beschwerden in ein Krankenhaus gebracht zu haben.
Die Feuerwehr hatte gegen 11.40 Uhr die Meldung erreicht, dass mehrere Kinder aufgrund einer Geruchsbelästigung über Übelkeit und Atemnot klagten. Die Feuerwehr rückte daraufhin unter dem Stichwort MANV (Massenanfall von Verletzten) mit großer Flotte an Rettungsdienstfahrzeugen sowie drei Führungs- und weiteren Sonderfahrzeugen aus.
Schulsanitätsdienst stemmt die Erstversorgung der Mülheimer Schüler
Vor Ort stellte sich laut Feuerwehr-Bericht heraus, dass vermutlich sogenannte Stinkbomben Ursache für die erhebliche Geruchsbelästigung im Flurbereich der Schule war. Insgesamt 13 Schülerinnen und Schüler hätten über leichte Atemnot sowie Übelkeit geklagt, hieß es seitens der Feuerwehr. Die Betroffenen seien schon vor Eintreffen der Einsatzkräfte durch den Schulsanitätsdienst betreut worden.
Nach einer Untersuchung durch Notärzte und Rettungsdienstpersonal wurden alle betroffenen Schüler in die Obhut ihrer Eltern gegeben. Ein Transport ins Krankenhaus sei in keinem Fall erforderlich gewesen, berichtete die Feuerwehr zu ihrem rund einstündigen Einsatz. Dabei lobte sie die Arbeit des Schulsanitätsdienstes. Die Schüler hätten sich sofort um die Betroffenen gekümmert und die Einsatzkräfte vorbildlich eingewiesen.
Mutter meldet, dass ihr Sohn die Nacht im Krankenhaus verbringen muss
Am Abend meldete sich dann aber noch die Mutter eines betroffenen Schülers und berichtete, dass ihr Kind „mit Kopfschmerzen und geschwollenen und geröteten Augen“ im Krankenhaus liege, um seinen Gesundheitszustand weiter unter Beobachtung zu halten. Ärzte hätten ihr gesagt, dass es durchaus noch zu Atemnot kommen könne.
Für morgen sei eine Lungenfunktionsprüfung im Krankenhaus angesetzt. Die Mutter beklagt, zuvor beim Abholen ihres Kindes aus der Schule in falscher Sicherheit gewogen worden zu sein, dass nichts zu befürchten sei. Sie sagte, es seien auch weit mehr als 13 Schülerinnen und Schüler mit der Stinkbombe konfrontiert gewesen.
Es habe sich bei der Substanz in den Glasampullen der Stinkbomben um Buttersäure gehandelt, behauptete die Mutter, das hätten Feuerwehrkräfte den Kindern gesagt. Am Abend musste dies unbestätigt bleiben. Buttersäure ist nach EU-Chemikalienverordnung für den Einsatz in Stinkbomben verboten und verbreitet den unangenehmen Geruch von Erbrochenem oder von ranziger Butter.