Mülheim. Die Industrie- und Handelskammer sieht einen akuten Fachkräftemangel für Mülheim, Essen und Oberhausen. Woran sie das festmacht.

Laut Industrie- und Handelskammer (IHK) kann die Hälfte der Betriebe in der MEO-Region offene Stellen nicht besetzen. Der Fachkräftemangel verschärfe sich, heißt es in einer Sonderauswertung der aktuellen Konjunkturumfrage.

Die Umfrage hatte ergeben, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft zum Herbst deutlich verbessert hat und die Unternehmen wieder mehr Personal beschäftigen wollen. Mehr als jedes fünfte Unternehmen plant für die kommenden Monate mit mehr Personal, nur 13 Prozent mit weniger.

„Für Unternehmen wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden“

Doch die Personalsuche wird laut IHK zur Herausforderung: Jedes zweite Unternehmen gibt an, offene Stellen auch nach mehr als zweimonatiger Suche nicht besetzen zu können. „Für Unternehmen wird es immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu finden und zu binden. Der Fachkräftemangel könnte dazu führen, dass der Schwung der wirtschaftlichen Erholung ausgebremst wird“, sorgt sich IHK-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Groß.

Gesucht und nicht gefunden würden Mitarbeiter aller Qualifikationsstufen. Am größten sei der Engpass bei Fachkräften mit einem beruflichen Weiterbildungsabschluss wie Fachwirt oder Meister. 48 Prozent der erfolglos suchenden Unternehmen melden hier Bedarf. Um den Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung zu begegnen, wollen die Befragten an ihrer Attraktivität als Arbeitgeber arbeiten (57 Prozent) und noch mehr Ausbildungsplätze anbieten (46 Prozent). Für drei von zehn Betrieben gestaltet sich die Personalsuche jedoch so schwierig, dass sie auf technische Lösungen als Ersatz für fehlende Fachkräfte setzen.

Die IHK wirbt für eine Stärkung der Ausbildung. Dies beinhalte gezielte Fachkräfteeinwanderung ebenso wie die Nachqualifizierung von Menschen ohne Berufsabschluss und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.