Mülheim. Musik und Mitmachen war die Devise des ersten Auftakt-Jugend-Festivals im Ringlokschuppen. Welche Themen Jugendliche für Mülheim wichtig finden.
Das war ein Auftakt für das neue Jugend-Festival „Auftakt“, bei dem Mitbestimmung und Musik die Hauptrollen spielten. Die von der Stadtverwaltung organisierte und von engagierten Jugendlichen geplante Veranstaltung zog trotz schlechten Wetters rund 100 junge Menschen zum Ringlokschuppen. Was sich junge Mülheimerinnen und Mülheimer mit Blick auf Zukunftsthemen wie den Klimawandel wünschen.
Direkt in Halle 1 konnten sich die Besucher des Festivals, das die Ära des neuen Mülheimer Jugendgremiums einläuten sollte, von den Elektroklängen der Band Figur Lemur und den Beats und Reimen des Berliner Rappers Chefket beschallen lassen. Zusätzlich traten mit Felicitas Friedrich und Emil Bosse zwei sich dem Poetry Slam widmende Künstler auf. Das neue Mülheimer Jugendgremium soll den bisherigen Jugendstadtrat ersetzen und will mit einem neuen Konzept durchstarten.
Jugendliche Teilnehmer geben Kommentare ab zu Themen wie Mobilität, Digitalisierung sowie Klima und Umwelt
Kurzfristig war das eigentlich geplante Umsonst-und-draußen-Festival in die Innenräume des Ringlokschuppens verlegt worden. „Wir sind mit Blick auf das Wetter nach drinnen umgezogen“, erklärte Lennart Welz vom Amt für Kinder, Jugend und Schule. Nasse Füße holte man sich so allenfalls bei der Essens- und Getränkebesorgung oder bei einer Zigarettenpause an der frischen Luft.
In den anderen beiden Hallen hatten die jugendlichen Teilnehmer die Gelegenheit, sich zu jugendrelevanten Themen zu äußern. Aufgefächert in die acht Bereiche Stadtplanung/Mobilität, Bildung/Schule, Sport, Digitalisierung, Kultur/Freizeit, Zusammenleben, Gesundheit und Klima/Umwelt wurden an Stellwänden Ideen, Gedanken und Kritikpunkte der Jugendlichen gesammelt.
Junge Mülheimer wünschen vor allem sich Verringerung des CO2-Ausstoßes
Auf großes Interesse stieß vor allem die Klima- und Umweltthematik. Hier fordern die jungen Menschen eine Verringerung des CO2-Ausstoßes durch den vermehrten Einsatz von alternativen Energieträgern wie beispielsweise Photovoltaikanlagen auf Dächern. Oder die verstärkte Förderung von Wasserstoff als zukünftigem Energielieferanten.
Die umweltpolitischen Fragestellungen haben Auswirkungen auf andere Gebiete: Bezüglich der Mobilität wünscht sich die nachfolgende Generation einen Ausbau des ÖPNV und eine Verbesserung der Situation für Radfahrer zur Verringerung der umweltschädlichen Einflüsse des automobilen Individualverkehrs.
Teilnehmer fordern mehr Grün – nicht nur zur Verschönerung, sondern auch fürs Klima
Im Bereich Freizeit wären die jungen Mülheimer für mehr Grünflächen nicht nur zur Verschönerung der Stadt, sondern zum Erreichen einer besseren Klimabilanz dankbar. Eine Begrünung und Entasphaltierung bringe auch positive gesundheitliche Aspekte mit sich, finden die jungen Ideengeber.
Zufrieden zeigten sich die Veranstalter über den Verlauf des ersten „Auftakt“-Festivals am Samstag im Ringlokschuppen. „Die Vorstellungen und Ideen der Jugendlichen sollen jetzt aufgegriffen werden in dem neu zu bildenden Jugendgremium“, erklärte Monika Kühne vom Jugendamt und wirbt: „Wir suchen noch Jugendliche, die mitmachen wollen.“ Die erste Sitzung ist für den Oktober vorgesehen. Im Gegensatz zu dem alten Jugendstadtrat sollen die jungen Menschen in dem neuen Gremium flexibler und projektbezogener an Themen mitarbeiten können. Wer Mitglied des Jugendgremiums werden will, kann sich über die Seite der Stadt Mülheim melden.