Mülheim. Verbote helfen wenig gegen Ego-Trips mit aufgeblasenen Rädern. Mülheim muss deshalb Strecken schaffen, um die Natur und Fußgänger zu schützen.

Keine Frage: Wer sich mit dem Mountainbike auf wilden Trampelpfaden durch Natur- und Landschaftsschutzgebiete bewegt, nimmt deren Zerstörung billigend in Kauf. Der Ego-Trip durch die Botanik ist rücksichtslos, unsozial, ätzend.

Studien belegen die Zerstörung durch wildes Mountainbike-Fahren

Etliche Studien und Leitfäden – sogar von Radenthusiasten selbst – bestätigen die Erosion, Störung wildlebender Tiere, die Beeinträchtigung der Flora und des Landschaftsbildes selbst durch wildes Biken.

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Das kleine Aber muss sich jedoch Mülheim gefallen lassen: Wo hat man die Möglichkeiten für den Trendsport geschaffen? Erst recht angesichts des Einzelsport-Beschleunigers „Corona“. Der schnurgerade Waldweg ist für Zweirad-Akrobaten nun einmal eine kreuzlangweilige Alternative, zumal er sich den auch noch mit Fußgängern teilt. Der Konflikt ist vorprogrammiert.

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Feste Strecken können wildes Biken kanalisieren

Die Einsicht schmerzt vielleicht, aber mit Verboten und ,gesundem Menschenverstand’ ist Egoisten mit aufgeblasenen Rädern nicht beizukommen. Und die Radsport-Vereine können nur dort wirksam Naturschutz mit Radeln verbinden, wo man sie nutzt. Was es daher braucht, sind feste Strecken, um das wilde Rappeln durch den Wald zu kanalisieren – und nebenbei den Radsport zu fördern. Beim Pferdesport hat es Mülheim doch auch hinbekommen. Ein Versuch ist es wert.