Mülheim. Ein weltweiter Wettlauf soll der Rückenmarksforschung helfen. Auch Mülheimer Freizeitsportler treten an – und werben für das virtuelle Rennen.
Sporttermine sind momentan rar gesät. Aber am kommenden Sonntag, 9. Mai, um 13 Uhr haben viele Langläuferinnen und -läufer etwas vor. Sie starten bei einem weltweiten Event, mit dem Spenden für die Rückenmarksforschung gesammelt werden. Es heißt „Wings for Life World Run“ und findet virtuell statt. Unter anderem in Mülheim-Selbeck.
Mülheimer laufen mit Handys und Kopfhörern gegen einen virtuellen Verfolger
Hier will Dirk Winkelmann die Schuhe schnüren und gemeinsam mit seiner Frau Martina in Richtung Entenfang starten. Alles was sie brauchen: Handys, Kopfhörer und eine App, die man für 20 Euro herunterladen kann. Dieses Startgeld gehe zu hundert Prozent in die Rückenmarksforschung, versprechen die Organisatoren, eine gemeinnützige Stiftung. Es soll helfen, Querschnittslähmung zu heilen. Seit 2014 gibt es diese Läufe. Beim letzten Mal sollen mehr als 65.000 Menschen rund um den Globus angetreten sein. Diesmal haben sich schon rund 110.000 Leute angemeldet.
Sie rennen gegen einen virtuellen Verfolger, das „Catcher Car“. Es startet 30 Minuten später und beschleunigt. Über Kopfhörer erfährt jeder Einzelne, wie dicht ihm das Ding schon auf den Fersen ist. Früher oder später werden alle eingeholt, dann ist der Wettkampf für sie zu Ende. Es geht darum, eine möglichst lange Strecke zu schaffen.
Die schnellsten Läufer schaffen fast 80 Kilometer
Die Schnellsten der vergangenen Jahre haben fast 80 Kilometer zurückgelegt. Gut trainierte Triathleten schaffen an die 50 Kilometer. „Es sind aber auch Leute dabei, die nur 500 Meter laufen oder walken“, sagt Dirk Winkelmann. Ausdrücklich jeder soll mitmachen können, ob zu Fuß oder im Rollstuhl.
Der 65-jährige Mülheimer, ambitionierter Freizeitsportler und erster Vorsitzender des TSV Viktoria Mülheim, hat sich 15 Kilometer vorgenommen. Für ihn ist der Benefizlauf zum einen eine gute Sache, zum anderen eine sportliche Herausforderung. „Wettkampfsportler, die aufgrund von Corona ganz raus sind, können mal wieder sehen, wo sie stehen.“ Seine Kinder hätten im vergangenen Jahr beim „Wings for Life World Run“ etwa zwölf Kilometer geschafft, sagt Dirk Winkelmann. Das würde er gerne toppen – bei seinem Debüt.
Ausführliche Infos und Anmeldung auf www.wingsforlifeworldrun.com.