Mülheim. Metallschrott am Leinpfad in Mülheim gibt Rätsel auf. Die Stadt lässt die rostigen Hinterlassenschaften entsorgen. Waren Magnetangler am Werk?

Rostiger Metallschrott, der offensichtlich aus der Ruhr stammt, gammelt in den letzten Wochen immer mal wieder entlang des Leinpfads an der Dohne, unterhalb des Lokals „Tomate“, vor sich hin. Vielen Spaziergängern ist der Müll – Fahrräder, Stangen, Schilder, ein Tisch und andere Teile aus Metall – schon aufgefallen. Wer räumt das endlich weg?

„Der Schrott lag da schon vor Ostern“, berichtet Dieter Strathaus, der dort häufig seinen Hund ausführt. „Inzwischen liegt Metall-Müll auch auf der Florabrücke.“ Manches, schätzt der Mülheimer, lande wohl auch wieder in der Ruhr. Das Schifffahrtsamt in Duisburg, das mit vollem Titel „Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Westdeutsche Kanäle“ heißt, kümmert sich um den Betrieb und die Unterhaltung der Wasserstraßen. Eine Sprecherin verweist darauf, dass die Zuständigkeit der Behörde am Mülheimer Wasserbahnhof endet. Sie gibt aber einen Tipp: „Es könnten möglicherweise Magnetfischer gewesen sein, die da etwas aus der Ruhr geholt haben.“

Auch ein rostiges Fahrrad wartet am Leinpfad in Mülheim auf seine Entsorgung.
Auch ein rostiges Fahrrad wartet am Leinpfad in Mülheim auf seine Entsorgung. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Magnetfischer „angeln“ mit starken Magneten Eisenteile aus dem Wasser

Beim Magnetfischen oder -angeln werden mit einem starken Magneten eisenhaltige Gegenstände aus Gewässern gefischt. Das beobachte die Duisburger Behörde an vielen Wasserstraßen, erklärte die Sprecherin. Das Magnetangeln sei von der Behörde nicht erwünscht, aber es passiere eben. Ein spezielles Gesetz dazu gäbe es bisher aber nicht. Gefährlich könne es werden, wenn die Magnetangler im Wasser zufällig auf alte Kampfmittel wie Weltkriegsmunition stoßen würden.

In Mülheim ist das Phänomen relativ neu, aber nicht gänzlich unbekannt: Im Jahr 2017 habe es schon mal einen Fall an der Ruhr gegeben, so die Stadt, und im vergangenen Jahr sind die „Hinterlassenschaften“ aus der Ruhr zwei Mal am Leinpfad aufgefallen.

In 2021 hatte die Stadt Mülheim bereits acht Meldungen über Schrott am Leinpfad

Aber offenbar nimmt das Phänomen gerade zu: „Wir hatten im Jahr 2021 bereits acht Meldungen“, so Mülheims Stadtsprecher Volker Wiebels. „Wer das macht, ist uns nicht bekannt.“ So es sich um Magnetangler handelt, würden diese immer wieder dieselbe Stelle an der Ruhr wählen, so Wiebels: „den Schifffahrtskanal zum Wasserbahnhof.“ Über die rechtliche Lage oder eine Vorschrift zum Magnetangeln an der Ruhr sei der Stadt nichts bekannt.

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„Es gibt auch Leute, die herausgeangelten Metall-Müll dann mitnehmen“, weiß die Sprecherin des Schifffahrtsamtes. In Mülheim ist das nicht passiert, dort muss jetzt wieder die MEG im Auftrag der Stadt am Leinpfad tätig werden. „Die MEG ist aber informiert und holt den Schrott je nach ihrer Auftragslage dort ab“, so Volker Wiebels.