Mülheim. Mülheimer Eltern diskutieren in Chatgruppen seit Tagen über den Einsatz von Selbst- und Schnelltests für Kita-Kinder. Jetzt sollen sie kommen.
Erzieherinnen in Kitas haben bereits einen Anspruch darauf, sich zweimal in der Woche kostenlos in der Einrichtung testen zu lassen. Jetzt soll es auch Stäbchen-Tests für die Kinder geben.
So will das Land NRW den pauschal um zehn Wochenstunden gekürzten Kita-Betrieb nach den Osterferien sicherer machen. Eltern sollen ab der kommenden Woche zwei Tests für ihre Kinder erhalten. Getestet werden könnten die Kinder dann zu Hause – wenn die Eltern dies denn wollen.
Stäbchen- statt Lolli-Test für die Kleinsten
Die Verunsicherung bei Mülheimer Kita-Eltern ist seit Tagen groß, in Chatgruppen wurde viel spekuliert über eine mögliche Testpflicht, die es nun nicht geben soll. Während in Modellkommunen wie Solingen oder Köln bereits Lolli-PCR-Tests eingesetzt worden waren, den die Kinder auf freiwilliger Basis lutschen, sollen es nun Stäbchen-Tests sein. Dabei sind die Stäbchen nur in den vorderen Bereich der Nase einzuführen.
Nur: Am Freitag waren bei der Stadt noch keine Tests angekommen, wie Stadtsprecher Volker Wiebels erklärte. Man wisse auch nicht, wann man mit einer Lieferung rechnen könne. Für die Organisation sei das Land zuständig. Die Verteilung muss die Stadt stemmen.
Kita-Verband begrüßt es, wenn mehr Kinder getestet werden
„Unverzügliches Handeln“ hatte Lydia Schallwig, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugend und Schule, das für die 37 städtischen Kindertageseinrichtungen zuständig ist, noch am Donnerstag versprochen. Sie ist sich des hochemotionalen Themas bewusst, gerade weil es die Kleinsten betreffe, viele Eltern privat und beruflich unter Druck stehen. „Die Nerven der Eltern liegen blank. Daher versuchen wir, über größtmögliche Transparenz die Verunsicherung zu nehmen.“
Der Kita-Zweckverband im Bistum Essen, Träger von 15 Kitas in Mülheim, begrüßt es, wenn Testungen von Kindern künftig vermehrt vorgenommen werden. Nur so könne „das System Kindertageseinrichtung aufrechterhalten und qualifizierte Bildungsarbeit geleistet werden“, sagt Sprecherin Lina Strafer. (mit sto)