Mülheim. Im Bildungsausschuss wurde das Thema Selbsttests heiß diskutiert. Mülheims Oberbürgermeister hält die Zusatzaufgabe der Lehrkräfte für zumutbar.
Auch im Bildungsausschuss am Montag waren die Corona-Selbsttests für Schüler umstrittenes Thema. Unmissverständlich machte Mathias Kocks, SPD-Ausschussmitglied und stellvertretender Leiter der Willy-Brandt-Schule, klar: "Die Schulen sind mit dieser Aufgabe überfordert, sie fühlen sich allein gelassen und brauchen dringend Hilfe."
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Er halte die Aktion des Landes für extrem schlecht vorbereitet. "Es kann nicht sein, dass man den Lehrern jetzt einfach nur sagt, ,Ihr schafft das schon'." Kocks schlug vor, dass die Schüler die Tests im Elternhaus vornehmen könnten, oder dass die Stadt dabei helfe, mobile Test-Zentren aufzubauen.
Mülheimer Oberbürgermeister: Selbsttests "nicht vielleicht doch zumutbar"
Ideen, die bei Oberbürgermeister Marc Buchholz (CDU) so keinen Anklang fanden. In der schwierigen Pandemielage müssten viele Menschen deutlich mehr leisten als in normalen Zeiten, sagte er. Auch der Gesundheitssektor sei über die Maßen betroffen, Ärzten und Apothekern werde derzeit viel abverlangt. Er stelle daher schon die Frage, ob das Aufsichtführen bei der Testung, den Lehrern "nicht vielleicht doch zumutbar" sei.
Möglicherweise aber könnten Hilfsorganisationen oder andere Ehrenamtliche helfen. Das wolle die Stadt abfragen und gegebenenfalls Kontakte vermitteln. Klar sei aber, so der Abteilungsleiter für den Schulbereich, Peter Hofmann, dass auch potenzielle Helfer keine Testungen übernehmen können - das bleibt allein Aufgabe der Schüler. Es gehe eher darum, zu begleiten und Ängste abzubauen.