Mülheim. Die Kriminalität im Bereich der Bezirke Altstadt 1, Heißen und Menden-Holthausen ist zurückgegangen. Politik wünscht aber straßengenaue Angaben.

In allen drei Mülheimer Stadtbezirken gibt es jährlich weniger Polizeieinsätze als allein in Altenessen: 13.254 waren es 2019 hier, gut 32 weniger als im Essener Stadtteil, der gerade einmal rund 44.000 Einwohner stark ist. In der Bezirksvertretung 1 wusste der neue Leiter der Mülheimer Polizeiinspektion, Alexander Prim, mit statistischen Kuriositäten zu unterhalten.

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Weniger Betrug-, Diebstahl- und Einbruchsdelikte

Und ebenso 2020 lag Mülheim insgesamt 138 Einsätze unter den Altenessener Zahlen. Weniger kurios als vielmehr erfreulich ist die Bilanz, die Prim zieht: In Mülheim ist ein leichter Rückgang der Einsätze zu erkennen sowohl im Verkehr als auch in der Kriminalitätsentwicklung.

3582 kam die Polizei 2020 im Bezirk 1, also Altstadt I und II, Heißen und Menden-Holthausen, zum Einsatz. Das sind etwa 464 weniger als noch 2019. Allerdings muss man schon genauer hinschauen, wo. So stellte die Polizei knapp ein Viertel weniger Verkehrsunfälle fest. Zudem wurde 2020 im Bereich der BV1 offenbar nicht nur weniger betrogen, gestohlen und eingebrochen, sondern auch weniger aufeinander eingedroschen – die Zahl der festgestellten Körperverletzungsdelikte sank um 14.

Zugenommen haben dagegen im geringen Maße die Sachbeschädigungen (+7) sowie die Raubdelikt, selbst wenn im letzteren Fall die Zahl rechnerisch sogar von sechs auf neun, also um rund ein Drittel stieg.

https://www.waz.de/staedte/muelheim/massenpruegelei-junger-leute-in-muelheim-was-steckt-dahinter-id229302920.html

CDU und SPD wünschen straßengenaue Angaben zu Schwerpunktorten

„Gott sei Dank nicht wie in Altenessen“, schien mancher Politiker in der BV1 zumindest mimisch bei der Darlegung auszudrücken. Allerdings hätten CDU und SPD die Zahlen gerne noch genauer heruntergebrochen. „Kann man die Einsätze auf Straßenzüge genau haben, um Schwerpunkte zu ermitteln?“, fragte CDU-Bezirksfraktionschef Hansgeorg Schiemer nach.

Die jedoch konnte Prim so nicht vorlegen, ob aus ermittlungstaktischen Gründen oder aufgrund des Aufwands, ließ der Leiter der Polizeiinspektion offen.