Mülheim. Zwei Grünflächen im Mülheimer Stadtgebiet werden ökologisch aufgewertet. Die Ortspolitiker der BV2 stimmten zu, jetzt kann’s losgehen in Dümpten.

Ökologisch wertvolle Wiesen anstatt langweiliger Rasenflächen, die zudem den Insekten kaum Nahrung bieten: Schon in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) 2 im Mai des letzten Jahres hatte die Verwaltung zugesagt, Renaturierungsmöglichkeiten an drei Flächen im Bereich der BV Rechtsruhr Nord (Dümpten, Styrum, Winkhausen) dahingehend zu prüfen. Für zwei der zu prüfenden Flächen sprachen sich die Ortspolitiker nun aus, so dass eine Umwandlung zeitnah stattfinden kann.

Für eine Renaturierung standen die folgende Flächen zur Debatte: die Parkanlage an der Mühlenstraße, eine weitere Grünfläche an der Straße Grüner Weg/Zechenbahn sowie die Wiese neben den Johannitern in Dümpten (Denkhauser Höfe).

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Auf Antrag der SPD erinnerte Dr. Jürgen Zentgraf, der Leiter des Umweltamtes, nun in der BV2-Sitzung daran, dass schon im letzten Sommer das „Konzept zur ökologischen Aufwertung von städtischen Grünflächen in Parkanlagen und auf Friedhöfen“ der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet ein Thema war. Darin wurde zwei der drei Flächen vorgeschlagen, eine ist die Parkanlage an der Mühlenstraße. Hier plant die Verwaltung die Umwandlung der rund 2770 Quadratmeter großen Rasenflächen in eine artenreichere Wiese.

An der Grünfläche Denkhauser Höfe sollen die Frühlingsblüher erhalten bleiben

Der zweite Vorschlag betrifft die Wiese neben den Johannitern in Dümpten (Straßenbahn-Wendestelle, Denkhauser Höfe): Auch für diese 4544 Quadratmeter große Grünfläche schlägt die Verwaltung eine Umwandlung in eine artenreichere Wiese unter Erhalt der Frühjahrsblumen (Narzissen) vor. Außerdem ist eine Rodung von standortfremden Gehölze und Bodendeckern geplant.

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Nachgepflanzt werden dann heimische Sträucher, die einen Lebensraum für Insekten und Vögel bieten. Für beide genannte Flächen gibt es bereits einen Ratsbeschluss, der vom Haushalt gedeckt wäre, erinnerte Zentgraf. Das Geld ist also da, und für die Umwandlung dieser Grünflächen in ökologisch wertvolle Wiesen gab dann es auch einen einstimmigen Beschluss aller Bezirksvertreter, so dass die Umwandlung der Wiesen zügig begonnen werden kann.

Kombination aus Hundefreilauf und Obstgehölzen denkbar

Für die dritte Grünfläche an der Straße Grüner Weg/Zechenbahn sieht die Situation anders aus: Diese Fläche, erinnerte Zentgraf, ist noch eine Vorschlagsfläche für eine Hundefreilaufwiese und wurde daher nicht weiter für eine ökologische Aufwertung untersucht. Für eine von der Politik vorgeschlagene Streuobstwiese sind die Finanzen nicht gedeckt. „Eine Kombination von Hundefreilauf und Obstgehölzen ist dort aber generell denkbar“, sagte Zentgraf.

Wegen der Staunässe im Boden seien jedoch Pflanzungen von Obstbäumen nur teilweise möglich. Auch müssten mögliche Ablagerungen im Obst wegen des hohen Verkehrsaufkommen im direkten Umfeld berücksichtigt werden. Deshalb müsste diese Fläche im Vorfeld detailliert untersucht werden. Zudem seien für sechs Obstbäume dort 1250 Euro und Pflegekosten von rund 200 Euro jährlich plus Bewässerung zu kalkulieren. Die finanziellen Mittel dafür stehen den zuständigen Ämtern allerdings nicht zur Verfügung.