Mülheim. Nach langer Hängepartie ist die Fusion zweier großer Kinoketten gescheitert. Ebenso der Verkauf des Mülheimer Cinemaxx. Die Hintergründe.
Die Corona-Pandemie setzt die Kino-Branche massiv unter Druck und hat nun auch ein weitreichendes Fusionsvorhaben vereitelt. Der Konzern Vue International, zu dem die Cinemaxx-Kinos gehören, wird nicht - wie geplant - die Kette Cinestar vom Konzern Event Hospitality & Entertainment Limited übernehmen. „Das Fusionsvorhaben wurde nach unseren Informationen von den Beteiligten aufgegeben“, erklärte ein Sprecher des Bundeskartellamtes jetzt auf Anfrage dieser Redaktion.
Kartellamt hatte Verkauf des Cinemaxx Mülheim zur Bedingung gemacht
Auch Vue International bestätigte, „dass die Übernahme der Cinestar-Kinos in Deutschland nicht abgeschlossen wurde“. Die Frist, um die Auflagen des Bundeskartellamtes zu erfüllen, sei abgelaufen.
Die Kartellaufsicht hatte den Zusammenschluss im Frühjahr 2020 genehmigt. Allerdings wurden Bedingungen formuliert: Innerhalb von sechs Monaten sollten sechs Häuser an die Konkurrenz verkauft werden, davon betroffen war auch das Cinemaxx im Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum. Um den Eigentümerwechsel vorzubereiten, hatte die Cinemaxx-Gruppe den Standort schon abgespalten und für das Mülheimer Lichtspielhaus eine eigene Gesellschaft gegründet. Stets wurde aber betont, auch von Seiten des Rhein-Ruhr-Zentrums, dass das Kino im Center bleiben solle. Der Mietvertrag laufe weiter.
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Kaum war jedoch das Fusionsvorhaben bekannt, brach die Corona-Pandemie aus und zwang die Kinos monatelang zur Schließung. Das Bundeskartellamt verlängerte die Frist für den geforderten Verkauf, die eigentlich Anfang September 2020 ausgelaufen wäre, bis Mitte Dezember. Die Behörde äußerte sich aber weiter zuversichtlich, „dass die Auflagen in den kommenden Monaten erfüllt werden und die Übernahme dann vollzogen wird“. Dazu wird es aber im zweiten Lockdown nicht mehr kommen.
Pandemie kam dazwischen - Kino-Konzerne konnten sich nicht einigen
Die beiden Kino-Konzerne konnten sich nicht einigen und liegen - wie Berichte der Fachpresse vermuten lassen - offenbar schwer im Clinch.
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Vue International teilt mit: „Die Pandemie hat die Grundlage, auf der die Transaktion ursprünglich im Oktober 2018 vereinbart wurde, grundlegend beeinflusst, was eine umfassende Neubewertung erforderlich gemacht hat.“ Man bedauere, dass keine Einigung erzielt werden konnte, die den Auswirkungen von Covid gerecht wird. Das Mülheimer Kino im Rhein-Ruhr-Zentrum „bleibt Teil der Cinemaxx-Gruppe“, erklärt der Konzern.
Das Verfahren vor dem Bundeskartellamt ist beendet. Dort heißt es: „Sollten die Beteiligten das Vorhaben erneut verfolgen, wäre eine erneute Anmeldung notwendig.“