Mülheim. 50 geklärte Straftaten und 30 Waffen: Die Bilanz der Polizei am Mülheimer Bahnhof in nur einer Woche. Unter den Tätern sind viele Jugendliche.
Die Polizei zieht eine positive Bilanz zum einwöchigen Waffenverbot im Mülheimer und Essener Bahnhof. 50 Straftaten und 30 Waffen stellten die Beamten sicher. Zugleich sei die Bilanz erschreckend, "weil unter den Tätern viele Jugendliche und Heranwachsende gewesen sind", teilt der Pressesprecher der Bundespolizei, Hendric Bagert, mit.
Eine Woche lang - von Mittwoch, 13. Januar, bis vergangenem Mittwoch, 20. Januar - galt das Waffenverbot von 14 bis 6 Uhr morgens im Bereich der Bahnhofs. Also nicht in der U-Bahn-Unterführung zwischen Forum und Hauptbahnhof. Auslöser der Aktion waren verschiedene Ausschreitungen offenbar gewaltbereiter junger Menschen im und rund um Bahnhöfe in Mülheim und Essen. Zuletzt am 7. Januar diesen Jahres, bei der sich Jugendliche offenbar zur Schlägerei verabredet hatten.
Viele Waffenfunde trotz angekündigter Kontrollen
Skeptisch wurde besonders die öffentliche Ankündigung der Polizeiaktion in den Sozialen Medien bewertet. Doch rechtlich ist dies unumgänglich, wenn eine solche "Allgemeinverfügung" ausgesprochen wird.
Dass man dennoch derart viele Waffen trotz Verbots und öffentlich angekündigter Kontrollen finden würde, damit hatte auch die Polizei nicht gerechnet - "zumal der öffentliche Raum wegen der Corona-Auflagen schon eingeschränkt war", so der Pressesprecher. 800 Kontrollen hatte es insgesamt an beiden Bahnhöfen gegeben. "Es waren dabei mehr Beamte als sonst üblich unterwegs."
Dabei stellte man an beiden Bahnhöfen rund 30 Waffen sicher, darunter eine Softair- und eine Reizgaspistole, aber ebenso Messer und Drogen. Außerdem wurden vier Personen gestellt, gegen die Haftbefehle vorlagen, und etliche Platzverweise ausgesprochen.