Mülheim. Während Mülheims OB Marc Buchholz (CDU) für sich erfolgreiche erste 100 Tage im Amt reklamiert, äußert die SPD harsche Kritik am Rathaus-Chef.

Zu seiner 100-tägigen Amtszeit stellt die Mülheimer SPD dem neuen Oberbürgermeister Marc Buchholz (CDU) kein gutes Zeugnis aus. Das, was Buchholz in der vergangenen Woche präsentiert habe, sei eine "Bilanz der leeren Worte".

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Zu diesem Urteil kommen SPD-Fraktionsvorsitzende Margarete Wietelmann und SPD-Parteichef Rodion Bakum. „Marc Buchholz kümmert sich seit 100 Tagen um seine Selbstdarstellung. Wo bleibt sein Plan für unsere Stadt?", fragen sie und kritisieren Buchholz dafür, "nicht ansatzweise" seinen Neun-Punkte-Plan für seine ersten 100 Amtstage umgesetzt zu haben.

SPD bemängelt Impfkampagne und vermisst wirtschaftliche Weichenstellung

Der neue OB habe zwei große Herausforderungen zu stemmen, so Bakum: die Stadt durch die Corona-Krise zu führen und die Finanzen "auf Zukunftskurs" zu bringen. Weder aber laufe die Kommunikation zur Impfkampagne rund, noch gebe es Weichenstellungen für die Wirtschaftsentwicklung nach der Corona-Krise. "Beim Haushalt lässt er die Führung vermissen, die er von seinem Vorgänger noch gefordert hatte. Stattdessen heißt das Konzept: Kahlschlag bei Bildung und Erziehung“, so Bakum mit Blick auf die vorgeschlagenen Kürzungen bei Kita und OGS.

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Wietelmann kritisiert, dass der OB sich mit falschen Federn schmücke, wenn er den Ratsbeschluss zum Einsatz von Mülldetektiven für sich reklamiere. Es sei ein SPD-Konzept gewesen. Zur Weiterentwicklung des ÖPNV, des Klimaschutzes, der Digitalisierung und der Wirtschaft vermisst die SPD klare Aussagen.

Buchholz wollte sämtliche Stadttöchter auf den Prüfstand stellen

Die SPD kritisiert zudem, dass Buchholz zu einigen Versprechen aus seinem Neun-Punkte-Programm bei der Bilanz-Pressekonferenz gar kein Wort verloren hatte. So zu seiner Ankündigung, sämtliche städtische Tochterunternehmen auf den Prüfstand stellen zu wollen. Spitzfindig stellen Wietelmann und Bakum abschließend noch fest, dass auch "die Bahnbögen am Rathaus ihren Uringeruch noch nicht losgeworden sind“. Auch das hatte Buchholz in seinem 100-Tage-Programm zugesagt.