Mülheim. Im Evangelischen Krankenhaus Mülheim gilt über die Feiertage ein Besuchsverbot. Die verbliebenen Ehrenamtlichen kümmern sich um die Patienten.
Vor gut einer Woche hatte das Evangelische Krankenhaus (EKM) noch offen gelassen, ob Patienten, die über Weihnachten nicht nach Hause können, Besuch empfangen dürfen. Seit Dienstag steht fest: Das Besuchsverbot gilt auch über die Weihnachtstage, selbst die Andachten sind abgesagt. Doch Geschenke und andere Dinge dürfen die Angehörigen im Foyer abgeben. Ein verbliebenes Rumpfteam von Grünen Damen und Herren kümmert sich darum.
Krankenhausseelsorgerin Klaudia Schmalenbach hat derzeit noch 19 ehrenamtliche Männer und Frauen im Team. Normalerweise sind es über 90, aber in Corona-Zeiten müssen ältere Ehrenamtliche und Menschen mit Vorerkrankungen pausieren. Zwischenzeitlich halfen Studierende aus, die über die Aktion "4330 - Mülheim hilft" geworben werden konnten, so Schmalenbach. 40 Ehrenamtliche waren es so im Sommer.
Geschenke kann man im Foyer abgeben, auch an Heiligabend
Die 19 verbliebenen Grünen Damen und Herren nehmen am 23. Dezember zwischen 14 und 18 Uhr und am 24. Dezember zwischen 9 und 12
Uhr Päckchen und Geschenke an der Information im Krankenhausfoyer entgegen und bringen sie auf die Stationen. Als Mitarbeitende des Krankenhauses dürfen die Ehrenamtlichen die Patienten in den Zimmern besuchen, betont Klaudia Schmalenbach. Ausgenommen sind die isolierten Patienten. Klaudia Schmalenbach bittet darum, an dem Päckchen oder der Tüte mit Geschenken, Wechsel-Wäsche, Obst oder Süßigkeiten unbedingt den Vor- und Zunamen des Angehörigen zu vermerken, möglichst auch die Station, falls bekannt.
Das EKM wird seine Patienten, soweit möglich, über die Feiertage nach Hause entlassen, aber es dürften auch noch genug Betten belegt sein, schätzt Klaudia Schmalenbach. Da werden die Ehrenamtlichen manches auffangen müssen, so die Seelsorgerin. "Was die Menschen in solchen Situationen brauchen, ist ja, dass ihnen einfach jemand zuhört", weiß Schmalenbach. Darin seien die Ehrenamtlichen gut geschult und in Seminaren ausgebildet. "Wir sind total froh über jene, die hier so engagiert sind."
Keine Gottesdienste im Krankenhaus
Denn auch die Gottesdienste können in diesem Jahr zu Weihnachten keinen Trost spenden. "Es geht jetzt darum, Leben zu retten, nicht darum, Gottesdienste zu feiern", verweist Schmalenbach auf die Pandemie. Heiligabend wird sie zusammen mit der Musikerin Petra Stahringer-Burger einen musikalischen Weihnachtsgruß über das Treppenhaus zu allen Stationen bringen. Am 1. Weihnachtstag spielen voraussichtlich zwei Bläser des Posaunenchores Links der Ruhr vor dem Haus.