Mülheim. Ein weltweites Phänomen hat nun Mülheim erreicht: An der Ruhr haben Unbekannte einen Monolithen aufgestellt. Was es damit auf sich hat.

Seit Mitte November tauchen weltweit mysteriöse Monolithen auf – nun ist ein Exemplar auch in Mülheim entdeckt worden, in der Nähe von Kocks Loch in Menden.

Mehr als mannshoch ragt der Mülheimer Monolith aus einer Wiese nahe des Leinpfades an der Ruhr empor. Wer die Metallskulptur dort, anscheinend unbemerkt, aufgestellt hat, ist ebenso unklar wie der genaue Zeitpunkt. Max Meis hat die Stele beim Joggen entdeckt. Konfrontiert mit dem mysteriösen Artefakt an Kocks Loch fiel die erste Reaktion im Rathaus knapp aus: „Erstaunlich!“

Mitte November wurde ein erster Monolith in einer Wüste in Utah (USA) entdeckt

Dieser fast vier Meter hohe Metall-Monolith wurde Mitte November bei einer Schafzählung in einer Wüste aus rotem Gestein im Bezirk San Juan im Südosten von Utah in den USA entdeckt. Die Nachricht vom Fund verbreitete sich rasend schnell und löste weltweites Rätselraten aus.
Dieser fast vier Meter hohe Metall-Monolith wurde Mitte November bei einer Schafzählung in einer Wüste aus rotem Gestein im Bezirk San Juan im Südosten von Utah in den USA entdeckt. Die Nachricht vom Fund verbreitete sich rasend schnell und löste weltweites Rätselraten aus. © dpa | Terrance Siemon

Mitte November war im US-Bundesstaat Utah, mitten in einer Wüste aus rotem Gestein, ein erster Monolith entdeckt worden. Spiegelglatt und aus Metall. Medienberichten zufolge ließ sich über Google-Earth-Bilder nachweisen, dass sich jener dreieinhalb Meter hohe Monolith, den Ranger bei einer Schafzählung vom Hubschrauber aus entdeckten, bereits seit vier Jahren in der Wüste befunden haben muss.

Das hatte natürlich das Zeug zu allerlei wilden Spekulationen bis hin dazu, es könne ein Werk von Außerirdischen sein, erinnert es doch an Stanley Kubricks Film „2001: Odyssee im Weltraum“. Eine Botschaft von Außerirdischen, eine Kunstaktion, einfach ein Spaß von kreativen Köpfen oder eine Marketing-Aktion vom Streaming-Dienst Netflix?

Mysteriöser Fund im australischen Adelaide

Jedenfalls tauchten in der Folge weltweit weitere Monolithen auf, ob im rumänischen Piatra Neamt, an Kaliforniens Küste oder in einem friesischen Naturschutzgebiet, im Allgäu oder auf einem belgischen Kartoffelacker. In einer verfallenen spanischen Kirche, auf der britischen Isle of Wight, in Hamburg oder im australischen Adelaide. Dort sorgten eingravierte Koordinaten für ein Gebäude in Brooklyn, die unbewohnte Insel Mañagaha im Pazifik und die Große Sphinx von Gizeh für Aufregung.

Anders als beim Trend, bemalte Steine in der Natur auszulegen, damit andere sie finden, sich an ihnen erfreuen und sie wieder aussetzen, ist bei den Monolithen schon Muskelkraft vonnöten, sie irgendwo in der Wildnis aufzustellen, wie jetzt an Kocks Loch. Trotzdem scheint der Nachahmereffekt groß zu sein.

Rätselraten: Wer zeichnet verantwortlich für den Ur-Monoliten in Utah?

Über Ähnlichkeiten zur Avantgarde-Kunst des US-Amerikaners John McCracken wird spekuliert, auch mehrere Künstlergruppen haben für sich schon reklamiert, den ersten Monolithen in Utah aufgestellt zu haben. Die Künstlergruppe „The Most Famous Artist“ bietet laut Medienberichten für 45.000 Dollar Nachbildungen an.

Rätselraten entfacht nun auch der Mülheimer Monolith an Kocks Loch, der die Höhe eines formidablen Basketballers erreicht. Vielleicht hat ein Leser sachdienliche Hinweise. . .

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