Mülheim. Was SPD und MBI beschlossen, wollen Schwarz-Grün und Bürger einkassieren. Kann das Bündnis das Bürgermeisteramt in Mülheim-Dümpten retten?
Gibt es eine Zukunft für ein denkmalgeschütztes Wahrzeichen Dümptens – das ehemalige Bürgermeisteramt? Nachdem SPD und MBI in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung 2 vor der Kommunalwahl einen Verkauf des Gebäudes durchsetzten, stellt Schwarz-Grün in der ersten Sitzung danach wieder alles auf Rot.
Vom Tisch ist der Verkauf damit zwar nicht, aber angehalten – so fordert es das Bündnis in einem gemeinsamen Antrag an die BV Rechtsruhr-Nord sowie den Finanzausschuss. „Wir halten dies für geboten, weil die finanziellen Hintergründe der Transaktion in der August-Sitzung der Bezirksvertretung nicht zur Sprache kamen“, erklärt Petra Seidemann-Matschulla, Fraktionsvorsitzende der CDU im Bezirk.
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Grüne und CDU wollen Kosten einer Sanierung und eines Verkaufs prüfen
Denn richtig ist: Trotz mehrfacher Nachfrage gab die Stadt nur vage Auskunft über die Kosten einer Sanierung des Gebäudes an der Mellinghofer Straße 275. „Wir haben eine genaue Kostenaufstellung nie zu Gesicht bekommen“, bestätigt Grünen-Sprecher Axel Hercher: „Wir wollen genau wissen, wie hoch der erwartete Verkaufserlös ist und auf welche Summe sich die Kosten einer denkmalgerechten Sanierung belaufen .“
Als Alternative zum Verkauf interessiert sich Schwarz-Grün für Nutzungsmöglichkeiten durch die Stadt. Darüber hinaus wollen sowohl Grüne als auch CDU Informationen über die Höhe möglicher Einnahmen durch Vermietung oder Verpachtung, dies differenziert nach Wohnungen, Büros und sonstigen Räumlichkeiten.
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Dümptener Bürgerverein sieht im Verkaufsbeschluss den Bürgerwillen verletzt
Flankiert wird der Antrag von einem weiteren aus der Bürgerschaft: Nach Ansicht des Dümptener Bürgervereins habe der im August gefasste Beschluss des Verkaufs dem Bürgerwillen widersprochen: Laut §23 der Gemeindeordnung hätte der Rat die Einwohner bei „wichtigen Planungen und Vorhaben der Gemeinde, die das soziale oder kulturelle Wohl ihrer Einwohner nachhaltig berühren“, frühzeitig unterrichten müssen. Der Bürgerverein fordert nun eine „einvernehmliche Lösung für den weiteren Umgang mit dem historischen Gebäude“.