Mülheim. Mülheim setzt bei der zukünftigen Verteilung des Impfstoffes auf stationäre und mobile Einheiten. Busse der Ruhrbahn könnten dabei aushelfen.

Noch stehen die hohen Quarantänezahlen an den Mülheimer Schulen im Mittelpunkt, doch nebenbei bereitet sich die Ruhrstadt auf den Zeitpunkt vor, ab dem der Impfstoff verfügbar ist. Denn die Kommunen müssen diese Herkules-Aufgabe vor Ort stemmen. Bei der Verteilung des Mittels könnten Busse der Ruhrbahn eine zentrale Rolle spielen und als mobile Impfstationen genutzt werden.

Diese hätten etwa bei Bombenentschärfungen bereits gute Dienste geleistet, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Die Stadt Essen hatte bereits angekündigt, 15 solcher mobilen Stationen bei der Immunisierungsaktion einsetzen zu wollen. „Es spricht einiges dafür“, lässt Wiebels durchblicken, dass auch Mülheim diese Strategie aus mobilen und stationären Einsatzteams verfolgen wird.

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Mülheim plant Mischung aus stationären und mobilen Impfzentren

So sollen zwei stationäre „Impfstraßen“ im Diagnosezentrum an der Mintarder Straße und möglicherweise in der Feuerwache an der Duisburger Straße eingerichtet werden. Weitere Zentren können auch in Turnhallen der Schulen entstehen, allerdings dann wohl nur nachmittags, damit der Schulsport nicht beeinträchtigt würde.

Zum gerade geplanten Konzept gehört ebenso, dass die beiden Mülheimer Krankenhäuser, das Gesundheitsamt und viele niedergelassene Ärzte in die Umsetzung einbezogen werden . Über die kassenärztlichen Vertreter im Krisenstab seien die Mülheimer Ärzte bereits in die Planung miteinbezogen, heißt es.

Stadtsprecher: „Wir halten uns an die Vorgaben von Land und Bund“

Knackpunkt jedoch ist dabei die Kühlung des empfindlichen Impfstoffes, der bei Temperaturen von bis zu minus 80 Grad gelagert und transportiert werden muss. Hier werden voraussichtlich Bund und Land gefragt sein, die notwendigen Kühleinheiten bereitzustellen. „Wir sind aber noch in der Anfangsphase unseres Konzepts“, betont der Stadtsprecher.

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Denn noch ist sogar unklar, wann der Impfstoff genau in Deutschland verfügbar sein wird . Laut der Entwickler Biontech und Pfizer könnte die Lieferung zum Jahresende starten. Dann erst erhalten nur bestimmte Bevölkerungsgruppen den Impfstoff: etwa ältere Menschen, Risikopatienten und Mitarbeiter von Krankenhäusern. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek geht sogar davon aus, dass erst im Sommer 2021 eine flächendeckende Impfung möglich sein wird.

Genug Zeit noch für die Kommune, die sich – so Wiebels – an die Vorgaben von Land und Bund strikt halten will.