Mülheim. Um Grundschülern das Masketragen zu erleichtern, haben Suppi Huhn und Biene Blütenzauber mit Kindern aus Mülheim und Essen ein Lied aufgenommen.

Mund-Nase-Schutz – was für ein langweiliges Wort! „Schnutenpulli“ klingt doch gleich viel netter. Dachten sich auch der Mülheimer Kinderliedermacher Suppi Huhn und die Essener Sängerin Sabine Speisekorn und komponierten das gleichnamige Lied. Zwölf Kinder zwischen vier und zehn Jahren aus Mülheim und Essen haben den Song einzeln bei ihm im Studio eingesungen.

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Sabine Speisekorn, besser bekannt unter dem Namen Biene Blütenzauber, rief Suppi Huhn eines Tages an und fragte, ob er Lust hätte, ein Lied für Kinder zu produzieren mit dem Titel „Schnutenpulli“. Sie kam gerade aus dem Krankenhaus, inspiriert von einer netten Zimmergenossin, die immerzu „Schnauzenpulli nicht vergessen“ rief, wenn sie auf den Flur hinaus ging – so entstand die Idee dazu.

Konzerte leben von der Reaktion der Kinder

Ein lustiges Lied sollte es sein, „um den Kindern die Angst vor den Masken zu nehmen. Denn sie sehen ja einen Großteil des Gesichts gar nicht mehr “, erklärt Suppi Huhn, der mit bürgerlichem Namen Rudolf Huhn heißt. Das plattdeutsche Wort des Jahres 2020, der „Schnutenpulli“, kam da gerade gelegen. Suppi Huhn war sofort begeistert und Sabine Speisekorn schrieb die ersten Zeilen des Textes mit der passenden Melodie. Sie komponierten das Lied zusammen, Sabine sang den Refrain und die Strophen ein, als Vorlage für die Kinder. Parallel dazu, setzte sie sich an den Computer, um ein Video zu produzieren.

Dann schrieb Suppi einige Nachrichten an Mülheimer Eltern sowie an Kinder der Maria-Kunigunda-Schule in Essen und lud alle ein, einzeln ins Studio zu kommen – dort waren sie Kinderkönige für den Tag der Aufnahme. Am Ende wurden die Einzelaufnahmen zusammengemischt. Herausgekommen ist ein munteres Lied zum Mitsingen und -schwingen: „Schnutenpulli über Nase und Mund! Hauptsache ist doch: Wir bleiben gesund“, singen die Kinder im Refrain.

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Über den Besuch der Kinder in seinem Tonstudio habe er sich sehr gefreut, sagt Suppi Huhn . „Gut war, dass wir uns dieses Mal um jedes einzelne Kind kümmern konnten.“ Seit dem ersten Lockdown im März hatte der Künstler nur zwei Auftritte, einen am Flughafen mit weitem Abstand zum Publikum, einen in einer Essener Schule, bei dem er mit Schülern bei großem Abstand in der Turnhalle sang. „Das ist schon was anderes.“ Schließlich lebe ein Konzert von der Reaktion der Kinder.

95 Prozent des Umsatzes in der Corona-Krise weggebrochen

Trotz der Pandemie und ihren Einschränkungen auf das Positive zu schauen, hat sich der Mülheimer zur Aufgabe gemacht. Denn den freischaffenden Künstler treffen die Corona-Maßnahmen wie viele seiner Kollegen besonders hart. Kaum Projekte in Schulen, keine Konzerte in der Vorweihnachtszeit: „Mir sind 95 Prozent des Umsatzes weggebrochen “, berichtet Suppi Huhn.

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Um etwas Geld einzunehmen, habe er Privat-Aufnahmen für Kunden in seinem Tonstudio produziert. Ebenso verschafften Soforthilfen und Stipendien von Bund und Land etwas Luft. Auch die Ausschüttungen der Gema halfen, finanzielle Löcher zu stopfen. „Diese werden nächstes Jahr jedoch fehlen, weil ich kaum Auftritte hatte.“ Wünschen würde er sich daher von Politikern, dass diese es den Künstlern einfacher machen, Mittel zu beantragen. „Gerade die Beantragung von Bundesmitteln ist sehr kompliziert.“

Eigener Song für den kleinen Enkel in England

Aber der krisenerprobte Vater der Kinderkönige blickt zuversichtlich in die Zukunft. „Über die Jahre habe ich gelernt, dass es irgendwie immer weitergeht.“ Daher hat Suppi Huhn bereits weitere Lieder in der Mache, ein neues Album soll nächstes Jahr erscheinen – es ist bereits das sechste. Für seinen anderthalbjährigen Enkel, der in England lebt, hat er schon einen eigenen Song komponiert.