Mülheim. Ideen sind gefragt in der Coronazeit. Damit St. Martin nicht völlig ins Wasser fällt, ließen sich viele Menschen kleine Besonderheiten einfallen.
Einfallsreichtum ist ein hohes Gut in Coronazeiten. Wie lässt sich das Leben aus der Zeit vor der Pandemie zumindest stückweit ins Hier und Jetzt des Teil-Lockdowns hinüberretten? Das fragten sich jetzt auch Familien an der Westminsterstraße. Und trotz widriger Umstände fanden sie einen wunderbaren Weg, den heiligen Martin zu feiern. Am Mittwochabend sangen sie von Balkon zu Balkon fröhlich Laternenlieder.
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Noch am Morgen danach freut sich Frank Hötzel, Vater von Maja (7), Tim (5) und Ben (9), über die Idee. Wirklich neu sei sie allerdings nicht gewesen, denn schon im Lockdown im Frühjahr haben sich die Nachbarn regelmäßig zum Singen mit Gitarrenmusik vor den Häusern getroffen. Baulich bietet sich das dort einfach an: 20 Balkone liegen sich gegenüber.
Rund 20 Minuten dauerte die Aufführung
Familie Hötzel hatte am Nachmittag Pumänner gebacken. Und die Kinder hatten sie während des kleinen Konzerts vor die Türen der knapp 50 Sänger gelegt. Rund 20 Minuten dauerte die Aufführung. Die Kinder hätten gerne weitergemacht, „sie wären auch so gern wieder mit Laternen von Haus zu Haus gezogen“, erzählt der Vater. Doch das ließ das abgespeckte Martinsfest à la Corona nicht zu.
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Originelle Ideen gab es auch in anderen Vierteln der Stadt. Auf dem Kahlenberg etwa stellten mehrere Familien Körbe oder Schatztruhen mit kleinen Paketen voll Süßigkeiten vor die Tür. Und Kinder, die mit Laternen vorbeikamen, durften hineinlangen.
„St. Martin to go“ an der Pauluskirche
Vor der Pauluskirche der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde fanden Jungen und Mädchen einen Koffer mit Pumännern in Tüten. Das Motto dieser Aktion lautet ganz zeitgemäß: „St. Martin to go“.