Mülheim. Trotz Wunsch nach mehr Präsenzlehre muss auch das kommende Semester der Mülheimer HRW digital verlaufen. Einige Praktika soll es aber geben.

Am 2. November beginnt an der HRW die Vorlesungszeit im Wintersemester. Etwa 1300 neue Studierende beginnen dann ihr Bachelor- oder Masterstudium. Jedoch werden die wenigsten der insgesamt 6300 Studierenden in den nächsten Wochen an den Campus in Bottrop oder Mülheim kommen können.

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Der Wunsch vieler Studierender und Lehrender nach mehr Präsenzveranstaltungen als im Sommersemester war groß. Doch aufgrund des Infektionsgeschehens wird die Präsenzzeit an der Hochschule nun wieder stärker reduziert. Das ursprünglich geplante Hybrid-Semester wird nun doch hauptsächlich ein Online-Semester.

Präsidentin der HRW bedauert Situation sehr

Die Lehre findet zunächst bis zum Ende des Jahres 2020 digital statt, nur wenige Praktika können in kleinen Gruppen angeboten werden. „Ich bedauere sehr, dass unsere Studierenden nicht an ihre Hochschule kommen können“, erklärt Susanne Staude, Präsidentin der HRW.

Die Lehrenden werden im kommenden Semester Vorlesungen aufzeichnen und Folien vertonen. Außerdem wird es wieder Sprechstunden und gemeinsame Videokonferenzen geben. „Einige Formate haben im Online-Sommersemester gut funktioniert. Diese werde ich wieder nutzen“, erklärt Christian Weiß, Dekan des Fachbereichs 4 und Institutsleiter Naturwissenschaften. Anderes wolle er anpassen und optimieren. Zum Beispiel: aktiv Feedback seitens der Studierenden in seinen Online-Kursen einholen.

Professoren fehlt der Austausch mit den Studierenden

Ihm wie auch seinen Kollegen fehle der direkte Austausch mit den Studierenden. Ebenso wie vielen Studierenden das Lernen am Campus und die Struktur im Alltag fehle. Daher hat das Wirtschaftsinstitut entschieden, zumindest in einem der Pflichtpraktika Präsenzversuche zu ermöglichen – unter Beachtung der Hygieneregeln und mit organisatorischen Anpassungen.

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Auch im Modul „Technische Diagnostik“ des Bachelorstudiums BWL werden einzelne Praktikumseinheiten in Präsenz durchgeführt. Das Feedback der BWL-Studierenden des Online-Sommersemesters hatte gezeigt, dass die praktische Anwendung sehr gefehlt habe.

„Studierende haben viel Verständnis mitgebracht“

Nichtsdestotrotz sei die allgemeine Stimmung im Sommersemester nicht zu sehr gekippt. „Die Studierenden haben eine unglaublich große Menge an Verständnis mitgebracht, das hätte ich selbst so nicht erwartet“, erzählt Christian Nitz, Maßnahmenkoordinator der Studieneingangsphase. Und: „Irgendwann wird sich die Situation ja auch wieder ändern.“ Doch bis dahin muss das Studium erstmal ein weiteres Semester lang online vom eigenen Schreibtisch aus stattfinden.