Mülheim. Restaurants, Kinos, Fitnessstudios – die meisten Freizeitaktivitäten klappen nicht im Lockdown-November. Wir zeigen Alternativen in Mülheim.

Das Klopapier liegt schon gestapelt im Keller, die Nudeln sind nach Art und Größe sortiert, keinen Bock auf „Karantänee“? Mülheim hat auch unter strengen Corona-Auflagen eine Menge zu bieten. Mit diesen Tipps fällt das Verzichten etwas leichter.

Tipps für den Lockdown-November: Wunder-, nein, wanderbares Mülheim

Die ist nicht nur naheliegend, sondern hebt die Stimmung gegen den Covid-Blues: Natur. Die Ruhrstadt hat vom Grün zum Glück reichlich. Die MST bietet sieben Touren durch das „wanderbare Mülheim“. Man stiefelt so durch das Hexbachtal, über den Auberg oder durch die Selbecker Felder. Die genauen Routen kann man sich mit GPS-Tracks ganz einfach auf das Handy laden und auf Entdeckungsreise gehen.

Das reicht nicht? Auch der Routenplaner Komoot (Komoot.de) etwa kennt allein 20 schöne Wanderrouten zwischen 6 und 15 Kilometern etwa durch das Rumbachtal, den Duisburger Stadtwald, durch das Rossenbecktal und rund um den Wambach. Da kommt man sich nicht in die Quere. Und für alle Fälle: Maske mitnehmen. Das Ganze funktioniert übrigens auch mit dem eigenen Bike – so lange man den exklusiven Fußgänger-Bereich am Leinpfad beachtet.

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Kulinarisches Mülheim – trotz geschlossener Gastronomien

Das Lieblingsrestaurant hat geschlossen – schade, aber auch die Chance, etwas Neues auszuprobieren. Dass die sympathische Stadt an der Ruhr Leckeres zu bieten hat, haben schon die WDR-Köche Björn Freitag und Frank Buchholz auf ihrer kulinarischen Bootsfahrt „Lecker an Bord“ herausfinden dürfen. Im Internet liefern sie die Anleitung für ein Roastbeef auf Romasalat mit selbst gemachter Kohlrabiapfelremoulade für vier Personen – das dürfte auch unter Corona-Richtlinien glatt durchgehen.

Viele echt „mölmsche Rezepte“ hat auch die Stadt zusammengetragen unter: www.muelheim-ruhr.de/cms/moelmsche_rezepte1.html. Was sich hinter „Jan em Ssacke“ und „Schniedeskurraasch“ verbirgt, muss man schon selbst erkunden. Der Oberbürgermeister empfiehlt dazu übrigens mölmsches Liedgut: „Freete mack Spaas. Wat sölle wei vamiddag eete? Ssu fröög et morges Mann un Frau!“ Mehr Ideen zur Pflege des mölmschen Gaumens stiftet hingegen das „Saarner Kochbuch“. Gibt’s beim Buchhändler ums Eck auch geliefert.

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Und wem das Experimentieren in der Küche so gar nicht schmeckt: Selbst den Besuch etwa in der Müga kann man auch kulinarisch garnieren. Viele Restaurants haben sich in der Pandemie auf das Essen außer Haus spezialisiert.

Party trotz Corona: Tanzen im Wohnzimmer

Am Ende aber muss der Corona-Bauch wieder verschwinden. Vielleicht mit Tanzen? So schwer ist der Lindy-Hop gar nicht und dazu noch ein echter Laune-Lifter. Auf Youtube zeigt Sylvie Rene und Partner in zwölf Schritten, wie man vom Bounce zum Rock Step und Swing Out kommt. Das Ganze wird anschaulich in deutscher Sprache und mit Lebensfreude vorgetanzt.

Also schnell die Couch und Topfblumen an die Seite geschoben – und der Partnerin die offene Hand angeboten: Rock Step – Half Step – Rock Step. Wer ist noch mal Fred Astair?

Vorfreude pflanzen: Jetzt den Garten bereitmachen

Der Hobbygärtner weiß es längst: Wer im Winter sät, wird im Frühling ernten. Jetzt gilt es, die Blumenzwiebeln für das Frühjahr zu setzen. Zum Beispiel Krokusse, Schneeglöckchen, Blaustern, Winterlinge. Von den Blüten, die im Frühjahr ihre bunten Köpfe aus der Erde recken, haben nicht nur Menschen etwas, sondern auch Wildbienen und andere Insekten, wenn sie sich wieder aus ihrem Unterschlupf trauen.

Aktionen „Laternen Fenster“

Licht in die dunkle Corona-Zeit bringt übrigens die Aktion „Laternen Fenster“ vom 1. bis 11. November.

Da in diesem Jahr in vielen Kommunen der St. Martinsumzug leider ausfällt, sollen Familien mit Kindern ihre selbst gebastelte Laternen in die Fenster hängen. Viele Städte machen bei der bundesweiten Aktion bereits mit.

Bastelanleitungen findet man zum Beispiel unter Handmadekultur.de.

Apropos: Einige Arten von Wildbienen überwintern in markhaltigen Stengeln. Wer Brombeeren und Holunder im Garten hat, schneidet jetzt die Stengel ab und bindet sie senkrecht etwa an einen Zaun oder eine Hauswand. In das dann offenliegende Mark der Stengel zieht dann zum Beispiel die Dreizahn-Mauerbiene ein. Mehr dazu verrät www.wildbienen.info

Wer noch mehr für Wildbiene und Co tun möchte, lässt die verblühten Stauden stehen, die von vielen Insekten zur Überwinterung gebraucht werden. Oder man nutzt die Zeit bis zum ersten Frost, um noch eine Wildblumenwiese anzusäen. Man sollte dabei auf heimisches Saatgut von speziellen Anbietern achten.

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Schönes aus Beton und Klorollen – kindertauglich

Jo, is denn scho Weihnacht’n? Noch nicht. Aber wer mit den Adventsgestecken für die liebe Verwandtschaft schon durch ist: Ostern ist nicht mehr lang hin. Auf Pinterest und „Freshideen.de“ gibt’s etliche Deko-Anregungen: Ostereier aus Beton mit Goldfarben, etwa. Die halten auch noch durch bis April.

Erst liegen die Dinger stapelweise gehamstert im Keller, danach verstopfen sie die blaue Tonne. Sinnvoller kann man mit den abgewickelten Klopapierrollen weiß Gott umgehen. Schnell ist daraus ein kurvenreicher, buntbemalter Murmelparcours gebaut oder eine Halloween-Mumie oder fliegende Fische. Wie, bitte?

Das zeigen Geolino (www.geo.de/geolino/basteln) und natürlich Youtube und Pinterest. Apropos „fliegen“: Herbst und Winter sind Drachensaison. Die Papierflieger lassen sich lustig-bunt gestalten. Anleitungen dafür gibt’s zuhauf im Internet – und anschließend kann man an der frischen Luft seine Seele an der langen Schnur baumeln lassen. Über den Wolken...