Mülheim. Nach dem Feuer in einem Haus an der Mülheimer Aktienstraße können die Mieter noch nicht zurück. Nun gibt es neue Erkenntnisse zur Brandursache.

Eine Verkettung von unglücklichen Umständen hat am und im Haus an der Aktienstraße 26 erhebliche Schäden hinterlassen. Das Ausmaß war am Donnerstag noch nicht absehbar. Das ist das vorläufige Ergebnis nach dem Feuer am Montagabend. Danach ist das Haus „zur Zeit begehbar, aber nicht bewohnbar“, erläutert Christina Heine, Sprecherin der SWB (Service- Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft).

„Der Müll stand in der Hofdurchfahrt und nicht im Treppenhaus“, lauten nach neuesten Erkenntnissen die übereinstimmenden Aussagen von Polizei und der SWB, der das Haus gehört. Weiterhin laufen die Ermittlungen dazu, warum und wer den Sperrmüll in der Hofdurchfahrt vor dem angesagten Abholtermin (4. November) abgestellt hat – und wie er in Brand geriet. Der Schlussbericht wird demnächst bei der SWB erwartet.

Die Hofdurchfahrt wirkte bei dem Feuer wie ein Kamin

Die Hofdurchfahrt – weil nach beiden Seiten hin offen – wirkte bei dem Feuer wie ein Kamin. „Dort entwickelte sich schnell eine sehr große Hitze, die die Decke darüber beschädigte“, sagt Christina Heine. „Lampen in den Räumen darüber hingen als geschmolzene Klumpen von der Decke“, gibt die SWB-Sprecherin Schilderungen der ersten Schadenssichtung wieder.

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Weil bei dem Feuer am Montagabend die Haustür offenstand, „konnte der Rauch durch das gesamte Treppenhaus und weiter bis in die Wohnungen ziehen“, fügt Christina Heine hinzu. „Wäre die Haustür geschlossen gewesen, hätte der Rauch wahrscheinlich nicht alle Wohnungen erreicht.“ Die Haustür befindet sich in einer Seitenwand in der Hofdurchfahrt.

Wohnhaus nach Löscharbeiten sofort versiegelt

„Im Hausflur, wie zuerst vermutet, hat kein Müll gestanden“, erklärt Heine weiter. Bei der Suche nach eventuell Verletzten oder Opfern habe die Feuerwehr alle Türen geöffnet. Darum sei das Wohnhaus nach den Löscharbeiten sofort versiegelt worden.

Weiterhin sind alle Bewohner des Hauses (16 Mietparteien) entweder bei Verwandten im nicht beschädigten Nebenhaus, in einem Hotel oder in der Flüchtlingsunterkunft am Klöttschen einquartiert. Sie werden dort auch noch längere Zeit bleiben müssen.

Bewohner durften Wertsachen aus Wohnungen holen

Am Donnerstag durften sie in Begleitung und nur jeweils einzeln kurz zurück in ihre Wohnungen, um dort persönliche Gegenstände, Papiere und Wertsachen herauszuholen. „Wir haben für den Schutz vor Rauch Schutzmasken und -anzüge zur Verfügung gestellt. Auch unsere Mitarbeiter trugen Schutzkleidung und Atemschutz“, erklärt Christina Heine.

Am Freitag werden Gutachter weitere Proben im Haus nehmen, um die Stärke der Verrauchung zu ermitteln. Statische Prüfungen sind im Gebäude angelaufen. „Wir können daher jetzt nichts dazu sagen, wann und wie das Haus wieder genutzt werden kann“, erklärte Heine.

Über ein Abzugsrohr in der Hofeinfahrt konnte die Feuerhitze wohl in die Küche des Restaurants vordringen. „Dort hat sich dann Fett entzündet und weiteren Schaden angerichtet“, ergänzt die SWB-Sprecherin. „Wir müssen erst die Schadensanalyse abwarten, für weitere Entscheidungen.“