Mülheim. 15 Bewohner und einige Mitarbeiter der Mülheimer Senioreneinrichtungen Ruhrgarten und Ruhrblick sind positiv getestet. Sorge um Mitarbeitermangel

Mit den steigenden Inzidenzzahlen in der Stadt auf inzwischen 107,8 pro 100.000 Einwohner wächst – kaum überraschend – auch die Zahl der von Infektionen betroffenen Einrichtungen. Aktuell muss die Senioreneinrichtung Haus Ruhrgarten einen ihrer vier Wohnbereiche unter Quarantäne stellen. Was vor gut zehn Tagen mit dem positiven Test von einer Bewohnerin und einem Mitarbeiter begann, hat weitere Kreise gezogen.

15 Bewohner und einige Mitarbeiter – darunter Kräfte der Hausverwaltung – sind nunmehr betroffen, teilt der Leiter des sozialen Dienstes der Evangelischen Altenhilfe, Christoph Happe, mit. Die Situation sei soweit aber unter Kontrolle, weil es seit dem ersten Test keine Neuerkrankungen gegeben habe. Zudem seien die Verläufe der Krankheit bislang kaum schwerwiegend, wenngleich sich das bei Hochbetagten und Schwererkrankten immer ändern könne, räumt Happe ein.

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„Für uns ist das keine einfache Lage, weil uns zum einen die Mitarbeiter fehlen, die nun in häuslicher Quarantäne sind.“ Zum anderen aber macht dem Leiter des sozialen Dienstes die ansteigende Welle von Neuerkrankungen in der Stadt Sorge: „Wenn die Zahl der Neuerkrankten weiter steigt, kann das auch gesunde Mitarbeiter betreffen, die als Angehörige mit in Quarantäne müssten.“ Ohnehin, so Happe, sei die Versorgung der Bewohner der beiden Häuser Ruhrgarten und Ruhrblick bereits zeitintensiver geworden.

Das Sicherheitskonzept der Einrichtung – etwa Aktivitäten jeweils gruppenintern zu beschränken – habe aber funktioniert, sagt Happe, denn so habe man verhindern können, dass die Fälle von einem Bereich auf weitere Bereiche übergreifen. Wie konnte es aber zur Übertragung des Coronavirus kommen?

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„Jetzt braucht es alle Kräfte, um die Epidemie wieder in den Griff zu bekommen“

Genau lässt sich das nicht rekonstruieren. Happe aber sieht Fehlerquellen bei Besuchen im privaten Bereich: „Wir können die Privatsphäre nicht überwachen, ob hier etwa die vorhandenen FFP2-Masken immer aufbehalten werden.“ Schuldzuweisungen will der Leiter des sozialen Dienstes damit nicht aussprechen und auch den Besuch nicht beschränken. Jetzt aber brauche es alle Kräfte, um die Epidemie wieder in den Griff zu bekommen.

Ende des Monats soll eine weitere Testung durch das Gesundheitsamt Klarheit bringen, ob der Ausbruch des Virus erfolgreich eingedämmt werden konnte.