Mülheim. Können Mülheimer Eltern für das kommende Jahr mit einem Betreuungsplatz rechnen? Die Stadt ist zuversichtlich. 2021 eröffnen drei neue Kitas.
Sollten Eltern ihr Kind schon vor der Geburt in einer Kita anmelden? Die Sorgen vieler Eltern sind groß, keinen geeigneten U 3- oder Ü 3-Platz für das kommende Kindergartenjahr zu bekommen. Dazu gibt es nach Ansicht des Mülheimer Amtes für Kinder, Jugend und Schule keinen Anlass.
„Wir gehen davon aus, dass wir allen Eltern einen Betreuungsplatz anbieten können“, sagt Minka Gerent aus dem Fachbereich der Jugendhilfeplanung, schiebt aber eine Einschränkung hinterher: „Nicht immer wird es jedoch möglich sein, die Kinder in der Wunsch-Kita unterzubringen.“
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Drei neue Kitas gehen in Mülheim im ersten Halbjahr 2021 an den Start
Im laufenden Kindergartenjahr 2020/21 zählt die Stadt insgesamt 92 Kindertageseinrichtungen in Mülheim. Davon sind drei Einrichtungen aktuell noch nicht in Betrieb. Diese entstehen an der Raadter Straße 26 auf der Heimaterde, an der Barbarastraße 33-35 in Dümpten sowie am Klöttschen 1 in Eppinghofen. „Für alle drei ist davon auszugehen, dass sie im ersten Halbjahr 2021 an den Start gehen werden.“ Allein mit den Einrichtungen in Heimaterde und Dümpten kommen über 100 neue Betreuungsplätze für das kommende Kita-Jahr hinzu.
Auch am Wenderfeld in Dümpten entsteht eine neue Kita; diese soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 öffnen, also erst gegen Ende des folgenden Kindergartenjahres. Um dem wachsenden Bedarf nach Betreuungsplätzen in den kommenden Jahren gerecht zu werden, sind weitere Kitas in Planung. „Derzeit gibt es zahlreiche Neubauvorhaben, vor allem in Dümpten, in Heißen, in der Stadtmitte und in Speldorf“, weiß Minka Gerent. Gerade dort fehlen seit Jahren ausreichend Betreuungsplätze. „Mit deren Realisierung könnte dem Bedarf weitestgehend entsprochen werden.“
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Mülheimer Eltern warten weiter auf ein zentrales Anmeldesystem
Möglicherweise könnten noch zwei weitere Einrichtungen für das Kindergartenjahr 2021/22 für die Planung relevant werden, aber dies stehe derzeit noch nicht verbindlich fest, so Gerent. „Konkretisieren wird sich dies voraussichtlich im Dezember dieses Jahres.“
Um das System für Eltern übersichtlicher zu gestalten und Mehrfachanmeldungen zu vermeiden, hatte Oberbürgermeister Marc Buchholz, damals noch Jugenddezernent, bereits im Wahlkampf ein zentrales Anmeldesystem für alle Träger für das kommende Kindergartenjahr angekündigt. Hat er das Versprechen eingehalten? „Das zentrale Anmeldeverfahren ist auf dem Weg, ein konkreter Zeitpunkt der Einführung steht aber noch nicht fest“, so Minka Gerent.
Verbindliche Zusagen bekommen Eltern Mitte Januar
Infos zu allen Kitas auf der Stadt-Homepage
Für städtische Kindertageseinrichtungen können Eltern ihre Kinder über das Anmeldeportal der Stadt Mülheim anmelden: www.muelheim-ruhr.de. Auf der Stadt-Homepage gibt es zudem eine Übersicht mit Infos aller Mülheimer Kitas der verschiedenen Träger: https://geo.muelheim-ruhr.de/kindergaerten
Generell ist auch die persönliche Anmeldung direkt in den städtischen Kitas möglich – zurzeit wegen der Corona-Situation allerdings nur sehr eingeschränkt. „Am besten auf dem Postweg, per Mail oder nach telefonischer Rücksprache mit der Leitung“, rät Minka Gerent. Für die Einrichtungen der anderen Träger gelte dies in ähnlicher Weise.
Grundsätzlich können Eltern ihre Kinder das ganze Jahr über für beliebig viele Einrichtungen in Mülheim anmelden. „Es wird aber geraten, Anmeldungen für das kommende Kindergartenjahr, das am 1. August 2021 startet, bis Ende November dieses Jahres zu tätigen“, so Minka Gerent. „Es handelt sich dabei nicht um eine Ausschlussfrist, sondern dient den Leitungen lediglich als Planungsgrundlage für die Bedarfe im nächsten Kindergartenjahr.“
Ab Mitte Januar bekommen Eltern dann verbindlich von den Einrichtungsleitungen Bescheid, ob sie einen Platz bekommen haben oder nicht. Die Betreuungsverträge werden nach Terminabsprache mit den Eltern ab Februar abgeschlossen.
So viel kostet ein Kita-Platz in Mülheim
Die Kosten für einen Kita-Platz sind abhängig von der Betreuungszeit und dem jeweiligen Einkommen der Eltern. Gebucht werden können 25, 35 oder 45 Stunden Betreuung pro Woche. Es gibt zwölf Beitragsstufen: Bei einem Jahreseinkommen unter 12.271 Euro ist die Betreuung kostenlos, danach wird gestaffelt bis zu einem Einkommen von über 175.000 Euro. Bei einem mittleren Einkommen bis 72.000 Euro, kosten beispielsweise 45 Stunden in der Ü 2-Betreuung 276 Euro monatlich, und in der U 2-Betreuung 383 Euro.
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Für Geschwisterkinder, die gleichzeitig in der Kita, der OGS oder der Kindertagespflege betreut werden, entfallen die Beiträge. Hinzu kommt die Verpflegung, die zumindest in den städtischen Kitas bei der 45-Stunden-Betreuung verpflichtend ist. Sie kostet je nach Einkommen zwischen 55 und 62 Euro monatlich. Die Tabelle mit allen Beiträgen gibt es hier.