Mülheim. Eine Tochterfirma des Mülheimer Unternehmens Schauenburg produziert Luftreiniger mit UV-C Lampe. Damit rückt Deconta Covid-19-Viren auf den Leib.
Virenreine Luft aus Mülheim könnte schon bald ein Exportschlager werden. Denn die Tochterfirma Deconta der hiesigen Unternehmensgruppe Schauenburg International hat sich vor Jahren auf professionelle Luftreiniger spezialisiert, die auf Baustellen Schutz gegen Asbest- und Schimmelpilzsporen für Sanierer bieten und in Büros für reine Luft sorgen. Das Ding kann sogar Corona.
Und ist damit quasi über Nacht zum gefragten Gerät auch in Restaurants, Arztpraxen, Geschäften, Meetingräumen und in sogar manchen Schulen geworden. Im Inneren des auf Rollen stehenden schmucklosen Kastens steckt ein System aus Vorfilter, ein Hepa-Schwebstofffilter, Klasse H14, sowie eine UV-C Lampe, erläutert Deconta-Geschäftsführer Christian Krolle.
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Luftreiniger wurde für den medizinischen Bereich und Sanierungen entwickelt
Deshalb mache der Luftreiniger auch Allergenen bis hin zu Covid-19-reichen Aerosolen den Garaus, selbst wenn es ursprünglich gar nicht dafür entwickelt worden ist. Rund sechs mal pro Stunde tauscht das Gerät die gesamte Luft eines acht mal acht Meter großen Raums aus. Theoretisch – meint zumindest Krolle – könne man darin ohne Maske konferieren.
Deconta entwickelt seit 1990 Geräte und Maschinen
Die Isselburger Firma Deconta ist eine Tochterfirma der Unternehmensgruppe Schauenburg und entwickelt und vertreibt ihre Maschinen seit den 1990er Jahren.
Neben der Asbestsanierung werden ihre Technologien zunehmend auch zur Sanierung weiterer Schadstoffe und Stäube nachgefragt. Mit Schutz- und Dekontaminationsequipment für den Katastrophenschutz erschließt Deconta weitere Wachstumsmärkte.
Weitere Infos: schauenburg.com
Durchaus luftig ist allerdings auch der Preis: Zwischen 2500 und 4000 Euro muss man dafür hinblättern. Für den Geschäftsführer natürlich eine lohnende Investition in die eigene Gesundheit. Und offenbar für die steigende Zahl der Kunden auch. Offiziell habe sich der Verkauf in diesem Jahr verzwanzigfacht, lässt der Deconta-Chef sich zumindest ein Stück in die Karten schauen.
Nachfrage ist hoch – lange Lieferzeiten trotz gesteigerter Produktion
Die langen Lieferzeiten von vier bis fünf Wochen deuten allerdings darauf hin, dass die Nachfrage deutlich höher liegt. Und das, obwohl Deconta im vergangenen März die Produktionszahlen vorausschauend nach oben gefahren hat. „Durch Corona ist das Thema ,saubere Luft’ spürbar in das Bewusstsein der Menschen gestiegen“, stellt Krolle fest, „dieses Jahr ist von den Verkaufszahlen her eigentlich schon abgehakt“.
Ob das Geschäft mit der sauberen Luft auch nach Corona derart blüht? Krolle ist bei seiner Schätzung vorsichtig: „Ich vermute, dass wir zukünftig durch das veränderte Bewusstsein der Menschen eine höhere Nachfrage haben werden, vermutlich stabilisiert sie sich bei 20 Prozent vom Peak“.
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Schauenburg ist stolz auf seine Tochterfirma
In Mülheim ist Florian G. Schauenburg, CEO der Schauenburg International GmbH, „stolz darauf, dass wir neben den bisherigen, hochwertigen Produkten der Firma Deconta aus dem Bereich Luftreinigung nun auch ganz offiziell mit einem unabhängig zertifizierten Raumluftreiniger auf dem Markt sind“. Derzeit sei das Thema durch die Corona-Krise zwar negativ behaftet. Das Gerät könnte dennoch „eine Hilfestellung für einige derzeit viel diskutierte Sicherheitsmaßnahmen sein“.