Mülheim. Auf einer beantragten Sondersitzung des Mülheimer Planungsausschusses soll eine gastronomische Nutzung des Wasserbahnhofs festgeschrieben werden.

Die bisher ungewisse Zukunft des Wasserbahnhofs bringt die politischen Parteien auf die Schleuseninsel. Das „einmalige Objekt“ und der „beliebte Treffpunkt“ soll „auf jeden Fall für die Öffentlichkeit erhalten bleiben“. So lauten übereinstimmend die Reaktionen von MBI, SPD und BAMH. Jochen Hartmann hat sogar eine Dringlichkeitssitzung des Planungsausschusses beantragt – noch vor dem 31. Oktober, dem Ende der aktuellen Ratsperiode. Einziger Tagesordnungspunkt: Aufklärung über die Zukunft des Wasserbahnhofes und Luxuswohnungen dort verhindern.

Die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) fordern Oberbürgermeister Marc Buchholz und die Stadtverwaltung auf, „unverzüglich alle Möglichkeiten zu durchleuchten, wie verhindert werden kann, in dem Gebäude mit exquisitester Lage auch Super-Luxuswohnungen unterzubringen“. Der Anreiz dazu sei sicherlich groß, egal wem das Gebäude und Grundstück gehört.

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Beliebtes Ausflugsziel für die Öffentlichkeit

„Der Wasserbahnhof als beliebtes Ausflugziel in der Route der Industriekultur muss in Zukunft vollständig für die Öffentlichkeit, für die Passagiere der Weißen Flotte, für Feste, private Feiern und mehr zur Verfügung stehen. Die Außenanlagen sind für Mülheim eine einzigartige Außengastronomie. Wer erinnert sich z.B. nicht an die berauschenden Public Viewing Events dort während der Fußball-WM?“

Nach einem Bericht in dieser Zeitung stellt die neue SPD-Fraktionsvorsitzende Margarete Wietelmann fest: „Der Wasserbahnhof ist ein herausragendes und stadtbildprägendes Gebäude. Das Ensemble auf der Schleuseninsel mit dem Anleger der Weißen Flotte, dem Haus Ruhrnatur und dem Wasserkraftwerk ist für die Mülheimer Bevölkerung, aber auch für auswärtige Besucher, eines der Wahrzeichen unserer Stadt. Der öffentliche Zugang zu diesen Einrichtungen ist auf jeden Fall zu erhalten.“

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Buchholz soll mit Eigentümern Gespräche führen

Möglichen Plänen einer Umwandlung der bisherigen Gastronomie in Wohnungen erteilen die Sozialdemokraten daher eine klare Absage. „Wir fordern den Baudezernenten Peter Vermeulen auf, einem möglichen Antrag auf Nutzungsänderung keine Zustimmung zu erteilen. Auch nach der Modernisierung muss dort wieder Gastronomie stattfinden. Das gilt auch für den weit über Mülheims Grenzen hinaus beliebten Biergarten“, so Wietelmann.

Der Oberbürgermeister müsse sich nach Meinung der SPD für den Erhalt des Wasserbahnhofs starkmachen und mit den Eigentümern ein Gespräch suchen.