Mülheim. Auch Mülheim steht kurz davor, Corona-Hotspot zu werden. In der Nach zum Mittwoch stieg der Inzidenz-Wert auf 44,5. Was auf die Bürger zukommt.
Seit dem Wochenende nimmt die Corona-Pandemie auch in Mülheim eine rasante Entwicklung. Die Stadt ist bereits – mal abgesehen von Oberhausen – umgeben von Hotspots mit Inzidenz-Werten jenseits der kritischen 50. Hier eine Übersicht, wie die Nachbarstädte mit der verschärften Lage umgehen.
Die Lage in Duisburg: Stadt verhängt Sperrstunde
In Duisburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz, die das Robert-Koch-Institut (RKI) auf Grundlage der Meldungen aus den örtlichen Gesundheitsämtern jeweils um Mitternacht veröffentlicht, bei 55,5. Die Stadt hat mit Wirkung zu diesem Mittwoch eine Sperrstunde verhängt: So dürfen Gastronomien fortan maximal bis 1 Uhr morgens öffnen. Die Regelung gilt auch für den Verkauf von alkoholischen Getränken an Trinkhallen.
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Außerdem müssen Menschen in Duisburg bei Versammlungen in geschlossenen Räumen auch am Platz einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Gleiches gilt für Zuschauer von Sportveranstaltungen an Sitz- oder Stehplätzen. Solange der Inzidenzwert von 50 überschritten ist, wird bei Veranstaltungen und Versammlungen die Teilnehmerzahl auf 20 Prozent der normalen Kapazität des jeweiligen Veranstaltungsortes festgesetzt, teilte die Stadt am Dienstag mit. Dabei gelte eine absolute Obergrenze von 250 Personen in geschlossenen Räumen und 500 Personen im Außenbereich.
Duisburgs Krisenstab empfiehlt darüber hinaus private Feiern im häuslichen Umfeld möglichst zu vermeiden. Sie sollen auch nicht in umliegende Städte mit niedrigerem Inzidenzwert verlagert werden.
Die Lage in Essen: Mindestens eine Woche Risikogebiet
Für Essen gab das Robert-Koch-Institut einen Inzidenz-Wert von 51,1 heraus. Seit Sonntag gilt die Nachbarstadt als Risikogebiet. „Essen wird voraussichtlich mindestens für die nächsten fünf bis sechs Tage als Risikogebiet gewertet werden“, sagte Gesundheitsdezernent Peter Renzel am Dienstag. In knapp einer Woche könnte laut Renzel eine nachhaltige Senkung eintreten, das ist aber noch keineswegs sicher und hängt allein von den Infiziertenzahlen ab, die jetzt noch niemand wissen kann.
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Die Stadt bereitet derzeit eine Allgemeinverfügung vor, die die neuen Erlasse des Landes NRW für Essen verbindlich macht. Es geht dabei zum Beispiel um die weitere Reduzierung der erlaubten Platz-Kapazitäten in Essener Theater und Kinos. Nicht ausgeschlossen ist eine erweiterte Maskenpflicht im Freien.
Ordnungsdezernent Christian Kromberg bereitet auch eine Allgemeinverfügung für die Gastronomie vor. „Es bleibt dabei, dass wir eigentlich keine Notwendigkeit für Einschränkungen sehen, denn es gibt keine Nachweise für Infizierungen“, sagte er am Dienstag. Da das Land den Kommunen aber aufgetragen hat, eine Sperrstunde einzuführen, werde auch Essen dies machen müssen. Der Landeserlass sieht keine Details vor, jede Stadt ist vorläufig frei, „ihre“ Gastronomen an die lange oder kurze Leine zu nehmen.
Kreis Mettmann mit Ratingen seit Dienstagnacht Hotspot
Seit der Nacht auf Mittwoch ist auch der Nachbarkreis Mettmann mit der an Mülheim angrenzenden Stadt Ratingen Risikogebiet. Der Inzidenz-Wert liegt bei 54,4. Noch hat die Stadt Ratingen nicht öffentlich auf die Einstufung als Risikogebiet reagiert. Das dürfte sich im Laufe des Mittwochs ändern.
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Auch in der Landeshauptstadt Düsseldorf ist die kritische Marke von 50 überschritten. In öffentlichen Gebäuden muss ein Atemschutz in Düsseldorf schon seit Überschreitung der 35er-Marke getragen werden. Nun ist auch auf Wochenmärkten eine Maske Pflicht. Darüber hinaus gilt zwischen 1 Uhr nachts bis zum nächsten Morgen um 6 Uhr eine stadtweite Sperrstunde für die Gastronomie. Auch im Einzelhandel gibt es eine Verschärfung: Durfte sich bislang pro sieben Quadratmeter nur eine Person im Laden aufhalten, wird die Fläche nun auf zehn Quadratmeter erweitert. Zudem empfiehlt die Stadt bei Feiern in privaten Räumen, die Gästezahl auf maximal 25 Personen zu beschränken und eine Kontaktliste zu erstellen.
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Wert in Gladbeck schnellte am Dienstag auf 108,5
Besonders hoch ist der Wert in Gladbeck . Seit dem Wochenende ist die Stadt Risikogebiet, am Mittwoch stieg der Inzidenz-Wert auf 108,5. Der übergeordnete Kreis Recklinghausen hat eine Allgemeinverfügung verhängt, die in den Fußgängerzonen und auf öffentlichen Plätzen eine Maskenpflicht vorsieht, weiterhin an den weiterführenden Schulen, bei Kulturveranstaltungen sowie für Zuschauer bei Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen.
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Außerdem dürfen sich in der Öffentlichkeit höchstens fünf Personen aus verschiedenen Haushalten treffen. Es gilt ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit von 22 bis 6 Uhr, Shisha-Rauchen in der Öffentlichkeit ist verboten. Im Kreis Recklinghausen lagen am Dienstag die Werte auch in Herten, Marl, Recklinghausen und Waltrop über der kritischen 50.