Mülheim. Mülheim: Trauerbegleitung gibt’s jetzt auch auf dem Speldorfer Friedhof. Zehn Ehrenamtliche haben einmal im Monat ein offenes Ohr für Trauernde.

Die ökumenische Trauerbegleitung Links der Ruhr ist seit Mai auch auf dem städtischen Friedhof an der Friedhofstraße in Speldorf präsent. Zehn ehrenamtliche und qualifizierte Männer und Frauen haben dort einmal pro Monat, jeweils zwischen 16 und 18 Uhr, ein offenes Ohr und ein gutes Wort für Trauernde.

Zuvor gab es das niederschwellige Angebot der Trauerbegleitung, seit 2017, auch schon auf dem katholischen Friedhof an der Landsberger Straße in Saarn. Dort kann man die in seelsorgerischer Gesprächsführung geschulten Trauerbegleiter zum nächsten Mal am 20. August und am 17. September antreffen. Auf dem städtischen Friedhof an der Friedhofstraße kann man sie am 3. September und am 1. Oktober wiedersehen und mit ihnen sprechen.

Trauern, und sich dann wieder dem Leben zuwenden, ist harte Arbeit

„Wir kommen bei jedem Termin mit 15 bis 20 Hinterbliebenen zwanglos ins Gespräch, hören zu und halten es auch aus, wenn plötzlich Tränen fließen“, sagt Trauerbegleiterin Rita Blank aus der katholischen Kirchengemeinde St. Michael. Sie selbst hat den Wert einer guten Trauerbegleitung erlebt und möchte diese stärkende Erfahrung auch anderen Hinterbliebenen zu Teil werden lassen. „Zu trauern und trotzdem sich wieder dem Leben zuzuwenden, das ist ein hartes Stück Arbeit. Aber oft machen Hinterbliebene die Erfahrung, dass ihre Angehörigen irgendwann nichts mehr von ihrer Trauer hören wollen. Und dann sind sie froh, wenn sie zum Beispiel bei ihrem Friedhofsbesuch einen verständnisvollen und vorurteilsfreien Gesprächspartner finden“, berichtet Gemeindereferentin Andrea Schlüter.

Ehrenamtliche Trauerbegleiter werden von Psychologen und Seelsorgern ausgebildet

Als ehrenamtlicher Beerdigungsleiter hat Bernd Heßeler aus St. Mariä Himmelfahrt es immer wieder erlebt, „dass die Beerdigung das eine, aber die Trauerbegleitung danach das andere ist.“ Deshalb gehört er zu den Mitgründern der ökumenischen Trauerbegleitung, die mithilfe von Psychologinnen und Seelsorgern in der Fastenzeit neue ehrenamtliche Trauerbegleiter ausbildet. „Unsere wichtigste Aufgabe ist das Zuhören“, sagt Heßeler mit Blick darauf, welche Fähigkeiten potenzielle Interessenten, die im ökumenischen Trauerbegleitungskreis immer willkommen sind, mitbringen sollten.

„Wir sind sehr dankbar für die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Trauerbegleitern, weil sie eine wichtige Arbeit auf den Friedhöfen leisten, die wir mit unserem hauptamtlichen Personal gar nicht leisten könnten“, sagt Rainer Stobbe von der städtischen Friedhofsverwaltung. Und er lässt keinen Zweifel daran, dass er sich eine vergleichbare Kooperation auch auf anderen städtischen Friedhöfen vorstellen kann.

Weitere Auskünfte geben Andrea Schlüter unter der Rufnummer 0208-380093 und Bernd Heßeler unter der Rufnummer 0208-30169835.