Mülheim. Mit Rinderrouladen, Burgern und vegetarischen Speisen will Fati's Wirtshaus im Kellermanns Hof den Spagat zwischen Jung und Alt wagen.

Mancher hat Fatmir Ramosaj vielleicht für verrückt erklärt: „Es gibt Restaurants, die gehen in Corona-Zeiten kaputt – und ich mache eines auf“, muss der Koch und Inhaber von Fati's Wirtshaus selbst verwundert lachen. Aber sein Name, erklärt der 38-Jährige, bedeutet übersetzt „gutes Glück“. Also hat er es riskiert, und ist seit Juli in den ehemaligen Kellermanns Hof in Mülheim-Saarn mit einer neuen Gastronomie eingezogen.

Neu daran ist schon die Speisekarte: deutsche Küche, aber modern. Rinderroulade mit Spitzkohl und Serviettenknödel, Wiener Schnitzel – aber original vom Kalb und nicht vom Schwein – sowie Zanderfilet mit Rosmarinkartoffeln zählen dazu. Eine „Brotzeit“ gibt es für kleine Mägen oder zum Bier. Mit Burgern und auch Vegetarischem verbeugt sich das Wirtshaus zudem vor dem Zeitgeist, dazu gehören auch Cocktails – Mojito, Sex on the Beach und Co., die Fati serviert. Ein kleines Lockmittel für junges Publikum.

Auch die "Trattoria Fati" gehört zu Ramosajs Gastronomien

Zuvor war im Kellermanns Hof übrigens ein Italiener. Und auch für Fati wäre es leicht gewesen, hier mit der Küche vom europäischen Stiefel reinzugehen. Schließlich gehört die Trattoria Fati an der Straßburger Allee – manche sprechen noch von der „alten Senffabrik“ – ebenso zu Ramosajs Gastronomien.

„In Saarn gibt es aber genug italienische Küche“, sagt der gelernte Koch, der mit sechs Jahren aus der Kleinstadt Deçan im Kosovo nach Deutschland kam. Gelernt hat Ramosaj übrigens im Hattinger Restaurant „Zur Glocke“, später arbeitete er auch an der Essener Rü. Vor viereinhalb Jahren startete er in der „alten Senffabrik“ in Saarn. Die lief und läuft gut, sagt der Selbstständige, der inzwischen mit seiner Frau Sally und drei Kindern in die Nähe, nach Speldorf, gezogen ist. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Die Menschen in Saarn sind oft vermögend, aber bodenständig geblieben. Mülheim ist mein Lebensmittelpunkt.“

Sein Biergarten ist ein großes Pfund in Saarn

Der Preis für die Übernahme des Kellermanns Hof muss zudem so passend gewesen sein, dass man ihn nicht ablehnen konnte, hört man. Ein großes Pfund ist eindeutig sein Biergarten, den man ansonsten im Dorf nicht ein zweites Mal findet. „Fati“ hat noch in einen frischen Fassadenanstrich und in das schöne Biergartenpflaster investiert. Und natürlich Corona-gerecht für die richtigen Abstände zwischen den rustikalen Holztischen gesorgt. Viel mehr brauchte es nicht.

Fati's Wirtshaus führt übrigens sein Neffe Rinor, Ehefrau Sally führt die Bücher – „wir sind ein Familienbetrieb“, meint Fatmir Ramosaj, „und ich bin der Joker“.

INFO:

Geöffnet hat Fati's Wirtshaus montags, mittwochs und donnerstags von 12 bis 15 Uhr sowie von 17.30 bis 22 Uhr, freitags von 12 bis 15 Uhr und von 17.30 bis 23 Uhr. Samstags von 17 bis 23 Uhr, sonntags- und feiertags von 12 bis 21 Uhr. Dienstag ist Ruhetag.

Weitere Infos gibt es auf der Internetseite des Restaurants: fatis-wirtshaus.de