Mülheim. Nach den Ferien sollen Mülheims Schulen im Regelbetrieb starten. Die Stadt will die Digitalisierungsdefizite verringern – und Tablets anschaffen.
Mülheims Bildungsdezernent Marc Buchholz hofft, die zur Corona-Zeit auffälliger denn je gewordenen „strukturellen Defizite“ bei der Digitalausstattung der Schulen „zumindest abmildern“ zu können. Für die Zeit nach den Sommerferien kündigte er an, allen Schulen Tablets zur Verfügung stellen zu wollen.
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Möglich machen soll dies der Digitalpakt des Bundes, von dem Nordrhein-Westfalen mit 105 Millionen Euro profitieren soll. Zusätzlich sind Landesmittel angekündigt. Zuletzt im Stadtrat sagte Buchholz auf Nachfrage von Grünen-Fraktionssprecher Tim Giesbert, dass noch kein Geld da sei. Gegebenenfalls wolle die Stadt aber in eine Vorfinanzierung gehen, um für jede Schule möglichst zügig zumindest einen Klassensatz Tablets zur Verfügung zu stellen. Das könne womöglich insbesondere helfen, wenn mal eine Klasse wegen Corona in häusliche Quarantäne geschickt werden müsse. Dann hätten diese Schüler zu Hause ein digitales Endgerät zur Verfügung, so der Dezernent.
1140 Tablets: Stadt Mülheim kalkuliert mit 650.000 Euro Kosten
Ein Klassensatz pro Schule: Das macht laut Buchholz 1140 Tablets. Inklusive Sim-Karten sei mit Kosten in Höhe von 650.000 Euro zu kalkulieren. Wie zu hören ist, bereitet die Stadtverwaltung zurzeit eine entsprechende Ausschreibung vor. Ob in Zeiten gestiegener Nachfrage und angesichts der Probleme der weltweiten Lieferketten schnell geliefert werden kann, ist unklar.
Buchholz hofft, dass die Tablets spätestens zu den Herbstferien, möglichst aber zum Start des Regelbetriebs nach den Sommerferien da sind. Aber er gibt auch zu bedenken, dass die Verteilung, insbesondere aber auch das Einrichten der Tablets Zeit beanspruchen werde. Es sei noch nicht klar, ob die Stadt hierfür ihren bestehenden Dienstleistungsvertrag mit einer Privatfirma nutzen könne.