Mülheim. Wegen Corona sagt die Werbegemeinschaft den Saarner Nikolausmarkt in Mülheim am 6. Dezember ab. Es soll aber eine Alternative im Dorf geben.
Der beliebte Saarner Nikolausmarkt fällt in diesem Jahr aus. Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie hat der Vorstand der Werbegemeinschaft das Großereignis jetzt abgesagt. Es wäre der 44. Saarner Nikolausmarkt gewesen – dazu noch an einem Sonntag. Immer am 6. Dezember verwandelt sich die Düsseldorfer Straße in eine Festmeile, über die sich tausende Gäste schieben.
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Weil alle Großveranstaltungen bis Ende Oktober ausgesetzt sind, reiche die Vorbereitungszeit von fünf Wochen nicht mehr, „um ein Sicherheitskonzept für Besucher, Helfer, Standbetreiber und Geschäftsinhaber zu stemmen“, erklärt dazu Margit Schettler. „Der Vorstand hat sich schweren Herzens aber mit großer Verantwortung zu diesem Schritt entschieden“, ergänzt die Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft Saarn.
Zu große Gefahr für das Verteilen der Coronaviren
Gut 100 Standbetreiber (private und gewerbliche) bauen normalerweise nur am Nikolaustag ihre Tische, Buden und Zelte auf der Einkaufsmeile auf. Dazu hätte es einen verkaufsoffenen Sonntag geben können. Aber die Lockerung des Landesgesetzes greift für den vorweihnachtlichen Markt nicht mehr. Beim Saarner Oldtimer-Cup in 2019 blieb bereits die Hälfte der Läden, trotz angesagter Verkaufsöffnung, geschlossen.
Wegen des erwarteten großen Besucherandrangs wären „die Coronaregeln nicht einzuhalten und die Gefahr, zu einem neuen Coronavirusverteiler zu werden, zu groß“, erklärt Margit Schettler. Außerdem sei überhaupt nicht absehbar, ob die heute gültigen Großveranstaltungsverbote nicht bis zum Jahresende verlängert würden. Außerdem sei für die Werbegemeinschaft als Veranstalterin das finanzielle Risiko zu groß.
Geschäftsinhaber verzichten gern auf Massenandrang
Trotzdem brauchen die Besucher nicht ohne Adventsflair im Dezember über die Saarner Einkaufsmeile zu flanieren. „Wir arbeiten an einem Konzept, indem wir etwa acht bis zehn Hütten in der gesamten Weihnachtszeit entlang der Düsseldorfer Straße mit weihnachtlichem Angebot (möglichst ohne Alkohol) aufstellen“, kündigt Margit Schettler an. „Das soll kein Ersatz sein für unseren beliebten Nikolausmarkt. Aber die Ladeninhaber verzichten gern auf Massenandrang.“
Vielleicht kann die Corona-bedingte Absage des Nikolausmarktes auch Ansatz für eine Neuausrichtung sein. Zu Beginn der 1970er Jahre stellten einige Saarner Ladenbesitzer Waffeleisen vor ihre Türen und überraschten mit Selbstgebackenem ihre Kunden. Daraus erwuchs der Nikolausmarkt. Nicht nur Saarner wünschen sich dieses Saarner Flair mit weniger Kommerz heute zurück.