Mülheim. Die krisengeschüttelte Firma Neumann Elektronik ist zurück in Mülheim. Nach kurzer Zeit in Krefeld nimmt ein kleines Team die Arbeit am Hafen auf.
Das Unternehmen Neumann Elektronik ist zurück in Mülheim. Der Hersteller für Informations-, Beschallungs- und Sicherheitstechnik kehrte nach kurzer Zeit in Krefeld an die Lahnstraße im Rhein-Ruhr-Hafen zurück.
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Den Umzug zum 1. Juli verkündete am Dienstag die Wirtschaftsförderungsgesellschaft „Mülheim & Business“. Das Traditionsunternehmens Neumann war erst 2017 in den Krefelder Europark Fichtenhain umgesiedelt. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten schon in der Vergangenheit geriet die Firma 2019 erneut in große Not.
Hälfte der Belegschaft musste Ende 2019 gehen
Der Einstieg des Oberhausener Investors Marco Alvino (OBV Holding) mit Partnern aus dem russischen St. Petersburg verhinderte als Ergebnis eines Insolvenzverfahrens die komplette Schließung des Systemhauses zum Jahreswechsel, das mit seiner Technik Kunden in der Schwerindustrie, im Öl-, Gas- und Kohlegeschäft, Kraftwerke und Müllverbrennungsanlagen belieferte. Zur Rettung seinerzeit berichtete die Westdeutsche Zeitung, dass die Hälfte der 56-köpfigen Belegschaft würde gehen müssen.
Der Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Jahr 2019 habe bei der Auftragslage im internationalen Geschäft gelegen, hatte Insolvenzverwalter Jan-Philipp Hoos laut entsprechenden Berichten damals verkündet. Sie habe sich „nicht so entwickelt wie erforderlich“. Deswegen habe das Unternehmen frisches Kapital gebraucht und es seien „auf personeller Ebene Anpassungen nötig gewesen“.
Neumann blickt auf mehr als 120 Jahre Unternehmensgeschichte zurück
Die traditionsreiche Mülheimer Marke Neumann blickt auf eine mehr als 120-jährige Geschichte zurück. Im Jahr 1897 gründeten die Brüder Richard und Hugo Neumann die Elektrowerkstatt „R. und H. Neumann“ aus der 1953 die Neumann Elektronik GmbH hervorging. Schon Anfang der 2000er Jahre war das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage geraten, die in einer Insolvenz mündete. Im Jahr 2004 war daraufhin eine österreichische Gruppe in das Unternehmen eingestiegen.
Neumann galt einst als Weltmarke. Das Unternehmen, das früher bis zu 270 Mitarbeiter beschäftigte, stattete etwa in den 1970er Jahren die U-Bahn in Wien und die S-Bahn in München mit Informations- und Notrufsystemen aus. Noch bis in die 90er Jahre wurden Neumann-Lautsprecher und -Wechselsprechanlagen von fast allen europäischen Bahngesellschaften eingesetzt. Der „Neumann Diffusstrahler“ ist laut Mitteilung der Wirtschaftsförderung „der vielleicht meist verbaute Lautsprecher an deutschen Bahnstationen“. Seit Jahrzehnten werde diese Technik weltweit in akustisch schwierigen Räumen eingesetzt.
Geschäftsführer: Ich froh, dass wir wieder an diesen Standort zurückkehren können
Jetzt also die Rückkehr zu den Wurzeln. In Mülheim wohne weiter das Gros der 25-köpfigen Neumann-Belegschaft, hieß es am Dienstag. „Der Name Neumann war und ist mit Mülheim verbunden gewesen. Wir sind immer ein Mülheimer Unternehmen geblieben, deshalb bin ich froh, dass wir wieder an diesen Standort zurückkehren können“, so Geschäftsführer Alvino“. (sto)