Mülheim. 23 Schüler und vier Lehrer der Martin-von-Tours-Schule in Mülheim wurden getestet. Ergebnisse gibt es am Dienstag. Stadt: kein akutes Risiko.
24 Kinder der Martin-von-Tours Grundschule - und nicht wie zunächst gemeldet 18 - befinden sich in Quarantäne. Dazu kommen vier Lehrer. Sie alle gelten als Kontaktpersonen, die mit einem infizierten Viertklässler enger zu tun hatten. 23 von den 24 Kindern sowie die Lehrkräfte sind am Montag im Diagnosezentrum in Saarn getestet worden. Das Ergebnis wird die Stadt am Dienstag mitteilen.
Zwischen Arztbesuch und Test lagen einige Tage
Der infizierte Junge stammt aus einer großen Familie. Drei Schwestern mit ihren Partnern und Kindern leben in einem Haus. Eine Tante und ein Onkel des infizierten Schülers waren positiv auf Covid-19 getestet worden. Die Eltern des betroffenen Jungen hatten auch eine Überweisung vom Hausarzt an das Diagnosezentrum erhalten. Zwischen dem Besuch beim Arzt und dem Test hätten sie aber ein paar Tage vergehen lassen und ihr Kind zeitweise sorglos zur Schule geschickt, heißt es seitens der Stadt. Als sie sich schließlich doch testen ließen, kam heraus, dass die Erwachsenen nicht infiziert waren, der Viertklässler aber schon.
Aufgrund der aktuellen Lage an der Martin-von-Tours-Schule hat es am heutigen Montag ein außerplanmäßiges Treffen einer Arbeitsgruppe des städtischen Krisenstabs gegeben, bei dem die Situation ausführlich thematisiert wurde. „Die vergangenen Tage haben bei der gesamten Schulgemeinde sicherlich für große Aufregung und Verunsicherung gesorgt. Dass im Zusammenhang mit einer aufgetretenen Neuinfektion Ängste und Sorgen auftreten, ist auch absolut nachvollziehbar“ sagt der Leiter des Krisenstabes, Stadtdirektor Frank Steinfort.
Stadt: Es besteht kein erhöhtes Infektionsrisiko
Derzeit werde aber alles getan, um einerseits für die größtmögliche Sicherheit zu sorgen, andererseits aber auch nicht überzureagieren und vorschnell Maßnahmen zu ergreifen, die für viele Mitglieder der Schulgemeinde mit starken Einschränkungen und Belastungen verbunden wären.
„Die umfangreichen und sorgfältigen Ermittlungen des Gesundheitsamtes haben bislang keinerlei Anhaltspunkte dafür ergeben, dass in der Schule weiterhin ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Die unmittelbaren Kontaktpersonen, bei denen ein Ansteckungsrisiko bestehen könnte, befinden sich alle schon in Quarantäne. Eine akute Bedrohung besteht derzeit nicht“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels.
Kein Grund für eine Schulschließung
Somit gebe es sowohl aus medizinischer als auch aus rechtlicher Sicht aktuell keinen Grund für weitere Einschränkungen oder sogar eine Schulschließung. „Selbstverständlich informieren wir umgehend, sobald sich ein neuer Sachstand ergeben hat. Bis dahin bitten wir darum, besonnen zu bleiben und dem städtischen Gesundheitsamt zu vertrauen“, ruft Krisenstabsleiter Steinfort auf. Der Rat, auch die Geschwister der Quarantäne-Kinder zu Hause zu halten (in freiwilliger Quarantäne), besteht bis auf Weiteres.