Mülheim. Die Aktion „Night of Light“ will am 22. Juni auf die Notlage der Veranstaltungsbranche aufmerksam machen. Auch Mülheimer Betriebe machen mit.
Eine Stadt sieht rot. Um auf die Notlage der Veranstaltungsbranche aufmerksam zu machen, beteiligen sich auch in Mülheim mehrere Betriebe und Kulturstätten an der „Night of Light“, die bundesweit auf die prekäre Situation der Dienstleister innerhalb der Corona-Krise aufmerksam machen möchte.
Am Abend und in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni werden die betroffenen Häuser mit roten Lichtern angestrahlt. Organisiert wird die Aktion vom Essener Unternehmer Tom Koperek, tausende Betriebe aus Bereichen wie Catering, Bühnentechnik und Zeitarbeit in ganz Deutschland wollen mitmachen. Ein schönes Bild mit ernstem Hintergrund.
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Mülheimer Betriebe wünschen sich Aufmerksamkeit und Hilfe
In Mülheim mit dabei ist neben der Stadthalle, der WDL Luftschiffhalle und der Disco „Phoenix Club“ auch die Firma „Dekowerk & Ideewerk“ aus Dümpten. Inhaber Ralf Dangelus verdient sein Geld mit Veranstaltungsmanagement, arbeitet für große Kunden wie McDonalds oder den Movie Park in Bottrop. Seit drei Monaten herrscht bei ihm absoluter Stillstand.
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„Ich erhoffe mir, dass die Bevölkerung durch die Aktion auf unsere Notlage aufmerksam wird. Dann muss auch die Politik reagieren“, erklärt er. „Eine Lobby hat die Branche nicht, daher hoffen wir, auf diese Weise mit dem Land ins Gespräch zu kommen. Lösungen müssen her.“ Für Ralf Dangelus ist die „Night of Light“ ein Strohhalm in harten Zeiten. Tagtäglich sitzt er vor dem PC oder telefoniert mit Kunden, doch viele Unternehmen müssen sparen oder sind weiterhin vom Verbot betroffen.
„Flammender Appell“ an Gesellschaft und Politik
„Ich habe Existenzängste“, stellt er klar. Insgesamt 90 Prozent seines Geschäfts liegen im Event-Bereich, zur Zeit behilft er sich mit der Ausstattung von Schaufenstern. Aber das reicht nicht. Die Mitarbeiterinnen sind in Kurzarbeit, er lebt von seinem Ersparten. Die Soforthilfe war für ihn nicht mehr als ein nettes Zubrot. Am 1. Juni feierte der Mülheimer sein 20-Jähriges Geschäftsjubiläum. „Das hatte ich mir anders vorgestellt.“
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Die Farbe Rot hat sich Organisator Tom Koperek aus gutem Grund ausgesucht. Ein „flammender Appell“ soll die Aktion sein, ein Fingerzeig auf die vom Aussterben bedrohte Branche. Am Mittwoch wurde bekannt, dass das Verbot für Großveranstaltungen voraussichtlich bis Ende Oktober verlängert werden soll. Keine guten Aussichten für Ralf Dangelus. „Wir sind hilflos, weil wir nicht planen können. Wenn das so weitergeht, muss ich 2021 bei Null anfangen.“