Geplant ist die energetische Sanierung von einem Wohngebiet in Mülheim-Dümpten schon länger. Jetzt wird ein Sanierungsmanager gesucht.

An den Plänen, ein Wohngebiet in Dümpten energetisch zu sanieren, wird schon seit 2016 gestrickt. Vor Ort stehen Häuser, die zwischen 1949 und 1983 gebaut wurden und einen hohen energetischen Sanierungsbedarf aufweisen. Seit Sommer 2019 gibt es mit dem „Innovation City roll out“ auch schon ein integriertes energetisches Konzept für das Quartier. Es ist der Fahrplan für einen zukünftigen Sanierungsmanager.

Kreditanstalt fördert das Projekt

Die Suche nach einem oder einer externen Sanierungsbeauftragten, der oder die mit den Klimaschutzmanagern der Stadt kooperieren soll, ist jetzt gestartet. Denn: „Der positive Bescheid von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für eine Förderung des Projektes ist angekommen. Ab Juli 2020 kann für zunächst drei Jahre ein Sanierungsmanagement eingesetzt werden, das die im Konzept erarbeiteten Maßnahmen realisieren soll“, erklärt Anne Gerlings, Klimaschutzmanagerin bei der Stadt.

Der Experte soll die Bürgernähe suchen, eine Anlaufstelle im Quartier wäre daher wünschenswert. Mit gezielten Maßnahmen und Aktionen möchte die Stadt die Bürger aktivieren, sich mit dem Thema Energiereduzierung zu beschäftigen. „Wir wollen Anwohner, Vereine, Schulen und Geschäfte beraten und gemeinsam Projekte realisieren, um das Quartier klimagerecht und zukunftsfähig weiterzuentwickeln,“ erklärt Anne Gerlings. Ein erster Vortrag zum Thema fand eine gute Resonanz, weitere geplante Termine mussten wegen der Corona-Beschränkungen ausfallen.

Anreize, Sanierung zeitnah anzugehen

Da das energetische Sanieren von Wohngebäuden stelle einen großen Hebel dar, um CO2-Emissionen zu senken. Die energetische Modernisierung der in die Jahre gekommenen Mehrfamilien-, Reihen- und Einfamilienhäuser in Dümpten biete viel Potenzial. „Seit die Förderbedingungen des Bundes durch Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen in diesem Bereich im Januar 2020 noch einmal verbessert wurden, gibt es zahlreiche Anreize, die Sanierung von Wohneigentum zeitnah in Angriff zu nehmen“, sagt die Klimaschutzmanagerin.

Neben der Information und Beratung über die verschiedenen Förderprogramme durch den Sanierungsmanager sollen weitere Maßnahmen in Angriff genommen werden: der Ausbau von Photovoltaik, die Initiierung von Mieterstrommodellen, die Förderung einer klimagerechten Mobilität. Ebenfalls thematisiert werden Klimaschutzaktionen im Kindergarten, Stromeinsparprojekte für Privatpersonen und Energielotsen für fremdsprachige Haushalte. Das Ziel: Reduzierung von Energieverbrauch und Treibhausgas.

Mehrere Kooperationspartner sind dabei

Bereits nach neusten energetischen Erkenntnissen gebaut wurde die neue SWB-Siedlung „Dümpten 23“, die ebenfalls im Projektgebiet liegt. Dort sorgt beispielsweise ein Blockheizkraftwerk für geringeren Wärmeverbrauch. Die SWB Service-Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft sowie die Kreishandwerkerschaft, die Medl, die Mülheimer Wohnungsbau e.G. und Haus & Grund haben bereits 2019 eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt unterzeichnet - zugunsten der energetischen Sanierung.