Mülheim. Die Datenerhebung wegen der Corona-Auflagen ist Vertrauenssache. Die Gastronomen setzen auf Ehrlichkeit. Ausweise werden nicht kontrolliert.

Wer ein Restaurant besucht, muss seine persönlichen Daten zur möglichen Nachverfolgung von Corona-Infektionen angeben. Doch offenbar nimmt das nicht jeder Besucher ernst. „Wie heiße ich denn heute mal?“, will Anita Schulzke neulich am Nachbartisch in einer Mülheimer Gastronomie gehört haben. Die Seniorin findet das „unverantwortlich gegenüber der Gesellschaft“.

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Mülheimer Gastronomie: Daten-Angabe ist Vertrauenssache

Denn das ist Vertrauenssache, kontrolliert wird etwa der Ausweis dabei nicht. „Ich weiß auch gar nicht, ob ich es überhaupt dürfte“, überlegt Katharina, Mitarbeiterin im Fair1-Heim. Mit der aktuellen Landesverordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen lässt NRW die Gastronomen in dieser Hinsicht im Regen stehen. Sie besagt lediglich, dass die Rückverfolgbarkeit dann sichergestellt ist, wenn „die den Begegnungsraum eröffnende Person“ alle Gäste mit Name, Adresse und Telefonnummer sowie Zeitraum des Aufenthalts erfasst.

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Allerdings sind falsche Angaben wohl die Ausnahme – davon gehen die Gastronomen jedenfalls aus. „Wir haben zu 90 Prozent Stammkunden, und wir stehen auch dabei, wenn der Bogen ausgefüllt wird“, sagt Katharina vom Fair1-Heim. Das sind auch die Erfahrungen in der Tomate: „Unsere Kunden sind zu 98 Prozent ehrlich“, ist man sich hier sicher.

Ronja-Betreiber: Infektionszahlen nicht durch Gastro-Öffnung gestiegen

Sinan Bozkurt vom Ronja räumt hingegen ein, es gebe zwar durchaus sehr kritische Nachfragen, aber „die allermeisten Besucher sind einsichtig und wollen wie wir auch, dass der Spuk bald vorbei ist“. Dazu brauche es aus seiner Sicht einen ehrlichen Umgang. „Viele Menschen haben erwartet, dass nach den Lockerungen für die Gastronomie die Infektionszahlen hoch gehen. Das ist nicht passiert und zeigt, dass unsere Maßnahmen richtig sind.“

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Gastro-Besucherin Anita Schulzke kann den Schummel mit falschen Daten nicht verstehen: „Natürlich muss mit meinen Daten gewissenhaft umgegangen werden. Aber richtige Angaben zu machen, ist für mich selbstverständlich. Es ist zu meinem Schutz und dem Schutz anderer Gäste.“