Mülheim. Neun Termine bis Ende September. Auch der Biergarten soll freitags und samstags wieder aufmachen. Fixkosten sind bis Mai 2021 bezahlt.
Gut, wenn man ihn hat – den berüchtigten „Plan B“. So wie jetzt die Regler-Jungs und -Frauen. Denn die anarchischen Kulturschaffenden wollen mit dem gleichnamigen Straßentheater „Plan B“ doch wieder Publikum an die Freilichtbühne locken. Die Lockerungen machen's möglich. Neun Termine unter freiem Himmel soll es vom 4. Juni bis zum 24. September geben mit Artistik, Comedy und Maskentheater.
Die erste Show mit Dado und Boris Bronski am 4. Juni ist bereits ausverkauft. Viele Mülheimer haben offenbar schon darauf gewartet. Ohnehin gibt es nur jeweils 100 Plätze – zumindest, bis das Land weitere Zugeständnisse macht. Peter Michael Schüttler vom Regler-Team rechnet aber damit, dass bis auf weiteres höchstens 200 Besucher möglich wären.
Fixkosten sind bis Mai 2021 gesichert
Doch es ist ein Start nicht nur für die Bühne, die nach Angaben des Vorsitzenden Hans-Uwe Koch nun sogar bis Mai 2021 ihre Fixkosten über Spenden gesichert hat. „Unser Straßentheater schafft auch für Künstler eine Perspektive, die bisher null Einkommen hatten“, sagt Gert Rudolph, der als Mitglied von „Plan B“ bundesweit Kulturschaffende organisiert.
Für die Freilichtbühne ist zum Beispiel das Duo Diagonal (27.8.) im Einsatz, das zwischen den Szenen zuhause ist: Deana Kozsey & Holger Ehrich verknüpfen Kabarett mit Artistik und Comedy. Oder die Jongleure von Opus Furore (18. Juni), bei deren ,wilden' Einlagen schon mal das eigene Hemd mit den Kegeln fliegt.
Lokalhelden geben sich die Ehre
Die letzten Termine sollen dagegen stärker im Fokus des Kabaretts stehen. Die Lokalhelden „La Signora“ (13. August) und Matthias Reuter (24. September) geben sich unter anderem die Ehre.
Die Organisation der Shows stellt die Regler allerdings auch vor Herausforderungen. Mit zwölf Leuten muss das Gelände gesichert werden, und das heißt, es wird nur den Eingang an der Dimbeck für den Einlass geben. Die Reservierungen laufen über die Regler-Website (www.reglerproduktion.de). Dabei müssen Name, Adresse, Telefonnummer angegeben werden, danach erhält man seine Reservierungsnummer. „Nur wer alle Angaben dabei hat, wird auch reingelassen“, kündigt Schüttler an.
Besucher müssen sich auf längere Einlasszeiten einstellen
Auf längere Einlasszeiten (ab 18 Uhr) muss man sich einrichten, Start ist aber immer um 19 Uhr. „Es wird aber kein Open-Air wie vor Corona“, kündigt der Vorsitzende Koch schon einmal an: Denn auch drinnen haben die Regler-Leute klare Wege zu den Sitzen, den Toiletten und dem Biergarten angelegt. Essen wird es zudem nicht geben. Und zu zweit dürfen nur Menschen aus einem Haushalt sitzen.
Der Hut für die Gage bleibt Markenzeichen der Veranstaltung – er wird aber fest stehen und nicht herumgereicht. Lohnt sich das aber? Für Koch und Co ist das keine Frage: „Wir ziehen uns nicht zurück, auch wenn die Freililchtbühne vorerst abgesichert ist. Denn wir haben hier auch eine soziale Aufgabe und lassen die Krise nicht ungenutzt verstreichen.“
Übrigens: Der Biergarten wird ab dem 5. Juni immer freitags und samstags ab 16 Uhr geöffnet sein sowie an den Straßentheatertagen – natürlich unter Corona-Bedingungen.