Mülheim. . Erfolgreiche Eröffnung des Stage 5-Festivals in der Freilichtbühne in Mülheim mit drei Kleinkunstkünstlern aus den USA, Spanien und Deutschland.

Riesige Begeisterung bei Groß und Klein löste der Auftakt vom diesjährigen „Stagefestival“ aus. Vor 400 Zuschauern präsentierten sich am Donnerstagabend drei internationale Acts dem Mülheimer Publikum in der Freilichtbühne.

Aufgrund der tropischen Temperaturen hatten die Veranstalter zunächst den oberen Bereich der Zuschauerränge abgesperrt. „Wir möchten verhindern, dass sich die Zuschauer vereinzelt über die Freilichtbühne verteilen“, erklärte Gert Rudolph, künstlerischer Leiter des Festivals, die Maßnahme. Wenig später konnte der Bereich freigegeben werden, da im Laufe des Abends immer Menschen zur Open-Air-Bühne strömten. Auf das gewohnte Lagerfeuer verzichtete man: „Aufgrund der Trockenheit und möglicher Brandgefahr haben wir uns dazu entschlossen, keins zu machen“, so Rudolph.

Akrobatik, Jonglage und Tanzeinlagen

Die Aufgabe des Einheizens übernahm der Amerikaner Joe Dieffenbacher, der männliche Teil des Duos „Nakupelle“. Das Wort stammt aus dem Finnischen und bedeutet „nackter Narr“. Nackte Tatsachen bot Dieffenbacher nicht, auch wenn er in die blaue „Verwandlungsröhre“ stieg und seine Klamotten hinausschmiss, um sich als Superheld samt Helm und Cape den Zuschauern zu zeigen.

In der „Circus Bardo“ genannten Show baute er Akrobatik, Jonglage und Tanzeinlagen ein. Für große Erheiterung auf den Rängen sorgte die Einbeziehung einzelner Besucher, die Dieffenbacher auf die Bühne holte. Alle wurden von ihm einfachhalber „Harry“ genannt und mussten unter anderem im Schnelldurchgang eine Choreographie erlernen und performen.

Abschluss mit „Little Giftshop“

Frivoler ging der Abend weiter mit der aus Erlangen stammenden Spanierin La Tanik. Mit ihrer zwischen Hingabe und Dominanz schwingenden Bühnenpräsenz suchte sie sich männliche „Opfer“ aus dem Publikum, die ihr bei ihrem „Salon Desastre“ zu Hilfe stehen mussten: Einer bekam ein Oberoutfit und ein Silbertablet mit Gläsern und einer Flasche Weißwein verpasst, von dem auf der Bühne reichlich ausgeschenkt wurde. Ein anderer kam in den Genuss die Künstlerin hautnah spüren zu dürfen. Mit bis zu fünf Hula-Hoop-Reifen vollführte sie akrobatische Übungen auf seinem Rücken liegend und rittlings auf seinem Bauch sitzend.

Den Abschluss des Programms lieferte das aus Berlin kommende Duo Felice und Cortes Young mit ihrer Show „Little Giftshop“. Mit den Worten: „Wir sind Geschichtenerzähler und sind gekommen um sie mit euch zu teilen“, begrüßte Cortes das Publikum. Es folgt eine Show, in der auch die leisen und gefühlvollen Momente ihren Platz haben. Aufgelockert wird ihre Performance mit jeder Menge Jonglage, die Cortes selbst beim Schlagzeugspielen hervorragend beherrscht.

Brillant auch die Stimme von Felice, die eigene Lieder und Coverversionen spielt. Die Zuschauer sind vollends aus dem Häuschen und entlassen sie nicht ohne eine Zugabe zu geben. „Jetzt sind wir Teil eurer Geschichte und ihr ein Teil unserer Geschichte“, sind die Worte, mit denen die beiden von der Bühne gehen.

>> Kleinkunst noch bis Sonntag an der Dimbeck

Stage 5 wird bis Sonntag fortgesetzt. Am Samstag gibt es die Comedy Kabarett Show, moderiert von Matthias Reuter, mit den Gästen Onkel Fisch und Gunzi Heil. Sonntag treten Dado, Turid Müller und Matthias Scheel auf.

Der Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es geht der Hut um.