Mülheim. Die Corona-Prämie für Pflegekräfte wird in NRW auf 1500 Euro erhöht. Für Verdi-Vertreter in Mülheim ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die beschlossene Einmalzahlung von 1500 Euro sind aus Sicht von Verdi "nur ein Mindestmaß an Wertschätzung in der Altenpflege". Warum, erklärt die Gewerkschaft in einer aktuellen Stellungnahme.
„Als die Anspannung im Gesundheitssystem im März stieg, war der Ruf nach einer Corona-Prämie schnell da“, so Björn Jadzinski, der bei Verdi in Mülheim für die Pflegeeinrichtungen zuständig ist. „Doch die Umsetzung war sehr langwierig.“
Verdi: Einmalzahlung nur ein Tropfen auf den heißen Stein
Seit Beginn der Coronakrise arbeite man auf einen einheitlichen Tarifvertrag im Pflegebereich hin. „Wir haben mit einem Bündel von Arbeitgebern einen Tarifvertrag geschlossen, auch um die Politik zum Handeln zu drängen“, sagt Verdi-Geschäftsführerin Henrike Eickholt. Sie sieht die Einmalzahlung nur als Tropfen auf den heißen Stein.
„Während Läden wieder öffnen und anderswo ein Stück Normalität einkehrt, ist die Altenpflege mit dem Thema Corona noch lange nicht fertig“, meint Björn Jadzinski. Neben der üblichen Belastung in pflegerischen Berufen komme bei vielen noch die Angst hinzu, das Virus unbemerkt einzuschleppen.
Aus Sicht von Verdi müssen die Bedingungen in der Altenpflege, aber auch in anderen sozialen Bereichen wie Krankenhäusern, Kitas oder Behindertenhilfe, neu verhandelt werden. „Politik und Öffentlichkeit sehen jetzt die Systemrelevanz - jetzt haben wir die Möglichkeit, etwas zu bewegen“, erklärt Heinrike Eickholt. Sie verweist etwa auf Tarifabschlüsse in Krankenhäusern, die verbindliche Personalschlüssel regeln.