Essen. Pflegekräfte sollen für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie eine Prämie erhalten. NRW entscheidet noch im Mai, wie hoch sie letztlich ausfällt.
Die NRW-Landesregierung will in der kommenden Woche klären, ob die knapp 90.000 Altenpflegekräfte für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie den sogenannten Pflegebonus in voller Höhe von bis zu 1500 Euro erhalten. Eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums teilte am Mittwoch mit, dass das Kabinett in der nächsten Woche eine Entscheidung treffen werde.
Der Bundestag hatte am Donnerstag vereinbart, dass Beschäftigte in der Altenpflege in diesem Jahr je nach Aufgabe und Arbeitszeit eine gestaffelte Prämie von bis zu 1000 Euro aus der Pflegeversicherung bekommen sollen. Der Bonus kann auf bis zu 1500 Euro steuerfrei aufgestockt werden. Darauf müssen sich Bundesländer und Arbeitgeber verständigen. Am Freitag hatten Brandenburg und Niedersachsen erklärt, die Prämie aus Landesmitteln aufstocken zu wollen.
Laumann setzt sich für flächendeckende Tarifverträge ein
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte zuletzt, er freue sich sehr, dass die Arbeit der Beschäftigten in der Altenpflege mit der Sonderprämie gewürdigt werde. "Ich gönne ihnen den Bonus von Herzen." Bei dem Bonus kann es aus Sicht des Ministers aber nicht bleiben. „Wir brauchen dauerhaft faire Arbeitsbedingungen“, so Laumann. Dazu gehörten flächendeckende Tarifverträge für die Beschäftigen.
Die Wohlfahrtsverbände hatten wiederholt auf eine schnelle Entscheidung zur Prämie gepocht. Zugleich hatten sie aber den Versuch zurückgewiesen, an den Kosten der Prämie beteiligt zu werden. Dafür fehlten die Rücklagen.