Mülheim. Ein ausgebranntes Haus an der Tilsiter Straße verkommt und verbreitet starken Schimmmelgeruch. Das Gebäude war im Juli 2018 angezündet worden.
Fast zwei Jahre ist es her, dass das idyllisch gelegene Haus an der Tilsiter Straße lichterloh brannte. Der Dachstuhl war danach nur noch ein Geripppe, Fenster und Türen waren herausgeplatzt, im Innern fand man nur noch verkohltes Mobiliar. Geschehen ist seit dem Feuer nicht viel. Die Brandruine wuchert langsam zu, ein penetranter Schimmelgeruch liegt rund um das Grundstück in der Luft. Ein Bauzaun riegelt es von der Straße her ab.
Eigentümerin hatte Abriss eigentlich zugesagt
"Wir hoffen, dass die Eigentümerin sich kümmert und gegebenenfalls das Haus abreißen lässt", hatte Stadtsprecher Volker Wiebels am 7. September 2018 erklärt. Die Frau, die in Süddeutschland lebt, habe das in Aussicht gestellt. Bei den Versprechungen aber ist es geblieben.
Die Stadt hat seitdem nichts mehr gehört von der Besitzerin - und auch nicht nochmal nachgehakt. Denn: "Wir wissen ja, dass wir nicht Einfluss nehmen können. Haus und Grundstück sind Privateigentum, die Eigentümerin kann damit machen, was sie will. Wir haben nur die Pflicht, regelmäßig zu überprüfen, ob vor Ort eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht", so Wiebels. Das tue man auch. Das Grundstück sei sicher abgesperrt. Fenster- und Türöffnungen seien mit Spanplatten zugenagelt. Die Rechnung dafür sei der Besitzerin zugegangen.
Schimmelsporen laut Gesundheitsamt ungefährlich
Auch der modrige Geruch beziehungsweise die herumfliegenden Schimmelsporen, denen sich Passanten sowie Kinder und Eltern der benachbarten Hölterschule ausgesetzt sehen, stellten keine Gesundheitsgefahr dar. "Das Gesundheitsamt wird das erneut überprüfen, dort vertritt man aber die Ansicht: Wer im Herbst durch den Wald spaziert, nimmt mehr Schimmelsporen auf als vor der Brandruine", berichtet Wiebels.
Das Feuer in dem schon damals unbewohnten Haus, war laut Polizei gelegt worden. "Es war eindeutig Brandstiftung. Bis heute ist aber kein Tatverdächtiger ermittelt worden", so Polizeisprecher Christoph Wickhorst. Für die Feuerwehrleute war das Löschen seinerzeit eine schwierige Aufgabe. Denn das Gebäude war und ist einsturzgefährdet. Da das Haus zum Zeitpunkt des Brandes noch voll möbliert war, hatten sich die Flammen schnell ausgebreitet.
Alter Mercedes stand noch in der Garage
In dem stattlichen Haus mit wertvollem Grundstück am Naturschutzgebiet soll früher mal ein Mathematik-Professor gewohnt haben, in der Garage stand sogar noch sein alter Mercedes. Mehrfach waren schon vor dem Brand Menschen in das ungenutzte Gebäude eingebrochen, auch eine Gruppe von "Urban Explorern" war eingestiegen und hatte Videoaufnahmen im Haus gemacht. Diese Gruppen stellen Aufnahmen ins Internet, entwenden aber nichts.