Mülheim/Essen. Die Polizei warnt vor Betrügereien am Telefon in Mülheim. Erneut gingen zahlreiche Anzeigen ein. Der falsche Polizist war die häufigste Masche.
Erneut gingen beim Polizeipräsidium in Essen zahlreiche Anzeigen wegen versuchter Betrügereien am Telefon ein. Besonders häufig war wieder einmal die Masche des falschen Polizeibeamten.
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Hierbei geben sich die Anrufer als Polizisten aus und erzählen den meist älteren Angerufenen, dass in der Nähe eingebrochen wurde. Auch die Senioren seien in das Visier der Einbrecher geraten und sollten nun ihr Vermögen sichern, indem sie es der Polizei zur Verwahrung übergeben. Der angebliche Polizist, der Geld, Schmuck und sonstige Wertsachen bei den Angerufenen abholt, ist dabei in Wahrheit einer der Kriminellen, der sich dann mit dem Ersparten auf und davon macht.
Anrufer in Mülheim und Essen gaben sich als Polizisten oder Enkel aus
Zum Glück fiel zuletzt offenbar keiner der angerufenen Senioren auf den Trick herein. Mehr als zehn Senioren beendeten die Anrufe und erstatteten Anzeige. Auch die Masche des falschen Gewinnspielversprechens kam wieder zum Einsatz. Bei dieser Betrugsmasche erhalten die potenziellen Opfer einen Anruf, in dem es dann heißt, dass sie bei einem Gewinnspiel gewonnen hätten. Um den Gewinn zu erhalten, müsste jedoch zuvor ein gewisser Geldbetrag überwiesen oder in Form von Guthabencodes von Gutscheinkarten übermittelt werden.
Meist sollen mit dem Betrag angeblich eine anfallende Gebühr oder Notarkosten beglichen werden, so die erfundene Geschichte. Doch auch auf diesen Trick fiel offenbar niemand herein. Auch hier wurden der Polizei mehrere Versuche angezeigt.
Auch das Coronavirus wird inzwischen in die Legenden der Betrüger eingebaut
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Nicht erfolgreich war zum Glück auch die Masche des sogenannten Enkeltricks. Hierbei geben sich die Betrüger als Enkel oder sonstige Verwandte oder Bekannte der aus und berichten von einer finanziellen Notlage. Sie bitten die Senioren um Hilfe und geben an, einen Freund vorbei zu schicken, der das Geld oder die Wertsachen abholt. Auch hier sind Anrufer und Abholer Kriminelle, die die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft der alten Leute ausnutzen.
Aktuell wird diese Masche auch in Verbindung mit dem Coronavirus angewendet. Dann befindet sich der falsche Enkel angeblich im Krankenhaus, ist an der Infektion erkrankt und braucht Geld für die Behandlung oder teure Medikamente.
Polizei appelliert an Kinder und Enkel
Die Polizei warnt eindringlich vor derartigen Betrugsmaschen. Da vor allem ältere Menschen als Opfer ausgesucht werden, appelliert die Polizei auch an die Kinder und Enkelkinder sowie Nachbarn der Essener und Mülheimer Senioren: Reden Sie mit Ihren Verwandten über die Maschen der Betrüger und warnen Sie diese vor den Tricks.
Die Polizei rät: Legen Sie auf, wenn Ihnen der Anruf verdächtig vorkommt, vor allem wenn der Anrufer nach Ihren finanziellen Verhältnissen, nach Geld oder Wertgegenständen fragt. Haben Sie überhaupt an einem Gewinnspiel teilgenommen? Zahlt eine Behandlung im Krankenhaus nicht in der Regel die Krankenkasse? Übergeben Sie nie Geld oder Wertsachen an Fremde und lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Außerdem: Die echte Polizei nimmt keine Wertsachen in Verwahrung und ruft auch nicht mit der Telefonnummer 110 an.