Mülheim. Sechs Wochen war der Publikumsverkehr in Mülheims Rathaus wegen Corona auf Null gesetzt. Am Tag 1 der Öffnung erlebte manches Amt einen Ansturm.

Nach der teilweisen Öffnung von Ämtern im Rathaus zog Mülheims Stadtverwaltung am Montagnachmittag eine durchwachsene Bilanz.

Auch interessant

„Von Ansturm bis geringer Publikumsandrang, von geordnet bis verbesserungswürdig war alles dabei“, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Nachdem die Stadtverwaltung Mitte März ihren Publikumsverkehr in den Ämtern eingestellt hatte, kam es am Montag zur Wiedereröffnung.

Stadt wies Bürger ohne Maske ab

Es sei noch vorgekommen, dass Kunden ohne Termin, ohne Mundschutz und ohne Anmeldung an der Infotheke im Rathaus aufgetaucht seien, so Wiebels. Nach entsprechender Aufklärung zu den aktuellen Regelungen hätten jene Bürger das Rathaus aber „ohne Murren“ wieder verlassen.

Auch das Sozialamt an der Ruhrstraße und der Jobcenter an der Eppinghofer Straße berichteten von „Laufkundschaft“, sprich: mehrere Klienten vor der Tür ohne Termine. „Für das eingesetzte Sicherheitspersonal war es schwierig, vor dem Gebäude die Klienten anzuhalten, den Sicherheitsabstand einzuhalten – und gleichzeitig den Gebäude-Zugang mit Blick auf Termine zu kontrollieren“, so Wiebels.

Bürgeramt erlebte Ansturm, viel zu tun auch im Standesamt

Im Standesamt sei die Zahl der Anfragen sowohl telefonisch als auch per E-Mail extrem hoch gewesen. Nicht alle Anliegen hätten sofort bearbeitet, nicht alle Anfragen beantwortet werden können. Es sei mit längeren Bearbeitungs-/Beantwortungszeiten als üblich zu rechnen, hieß es.

Auch interessant

Einen Ansturm erlebte das Bürgeramt. Bis 16 Uhr suchten 556 Terminkunden das Bürgeramt auf. Eine hohe Nachfrage verzeichnete die Stadt insbesondere bei melderechtlichen An- und Ummeldungen und Ausweisen. Außerhalb des Bürgeramtes kam es zu größeren Menschenansammlungen – laut Stadtverwaltung, weil „Terminkunden deutlich zu früh vor gebuchtem Termin erschienen“. Das Bürgeramt weist erneut darauf hin, dass der Zutritt ins Gebäude frühestens zehn Minuten vor Termin möglich ist. So richtet die Stadt den dringenden Appell an die Bürger, auch nicht früher zu erscheinen.

Andrang bei Ausländeramt geringer als erwartet

Anders die Situation bei der Ausländerbehörde. Obwohl sechs Wochen geschlossen, war nur ein geringer bis mäßiger Publikumsandrang zu verzeichnen. „Wider Erwarten haben trotz erweiterter Öffnungszeiten heute nur circa 190 Personen den Weg zur Ausländerbehörde gefunden. In Zeiten vor Corona haben an einem normalen Montag 300 bis 400 Personen die Behörde aufgesucht“, so Wiebels.

Das Kommunikationscenter bilanzierte eine Rekordzahl von 2400 Anrufen, üblich sind 800. Es kam teils zu langen Wartezeiten. „Sowohl für Bürger als auch für die Mitarbeiter ist dies eine außergewöhnliche Situation. Daher bitten wir alle Bürger um Geduld falls es weiterhin zu Wartezeiten kommen sollte“, so Wiebels.